Ein weiterer Meilenstein für die uneingeschränkte Kollaboration innerhalb der Bauindustrie folgte 2012. Gemeinsam mit buildingSMART International und führenden Softwareanbietern rief Nemetschek die OPEN-BIM-Initiative ins Leben. Ihre Mission: die lückenlose Integration aller relevanten Informationen in Form von herstellerunabhängigen Datenformaten ins dreidimensionale, bauteilorientierte 3D-CAD-Modell eines Bauwerks. Diese Interoperabilität erleichtert die Abstimmung zwischen den verschiedenen Fachbereichen – für mehr Transparenz und Effizienz. Neben der architektonischen Struktur lassen sich viele weitere Aspekte des Gebäudelebenszyklus berücksichtigen, etwa das Facility Management oder kaufmännische Überlegungen. Durch diese ganzheitliche Betrachtung eines Gebäudes oder einer Infrastruktur als dynamisches Ökosystem lassen sich bis dato verborgene Nachhaltigkeitspotenziale entlang des gesamten Lebenszyklus intelligent ausschöpfen.
Vom Gebäudemodell zum Digitalen Zwilling
Ein Gebäude lebt und entwickelt sich stetig weiter, nicht nur auf der abstrakten Software- und IoT-Ebene, sondern auch in seiner physischen (Bau-)Form. Durch Umbauten weicht die gebaute Realität mit der Zeit immer weiter vom ursprünglichen 3D-CAD-Gebäudemodell ab. Um diese Schere zu schließen und eine fundierte Entscheidungsgrundlage zu schaffen, muss der Ist-Zustand des Gebäudes mittels Reality-Capture-Technologien erfasst, in Schichten und Objekten aufgeteilt und in den Kontext des 3D-CAD-Bauplans gesetzt werden. Ergänzt um Echtzeit-Daten aus IoT-Sensoren, entsteht aus diesem Abbild der Realität ein digitaler Zwilling des Gebäudes. Dieser digitale Zwilling bildet eine gemeinsame, objektive und interaktive Entscheidungsbasis entlang des gesamten Gebäudelebenszyklus.
Eine passende Lösung entwickelte die Nemetschek Group und brachte diese im Oktober 2023 mit der „SaaS“-Plattform „dTwin“ auf den Markt. Dank offener API-Schnittstellen lassen sich alle relevanten Gebäudeinformationen intuitiv an einem Ort bündeln: Daten aus „CAD/BIM“-Systemen ebenso wie aus „IWMS“ und anderen Gebäudeautomationslösungen. So wachsen Planung, Bau und Betrieb gemäß dem datengesteuerten „Building Lifecycle Intelligence“-Ansatz zu einem geschlossenen Lebenszyklus zusammen.
Heute verbindet Nemetschek mit seinen starken Marken alle Bauphasen, Gewerke und Stakeholder auf der ganzen Welt. Ob Wohnungen, Industriehallen, Museen, Schulen, Krankenhäuser, Flughäfen, komplexe Gewerbebauten, Tunnel oder Brücken – die Lösungen der Nemetschek Group verwandeln Bauwerke und Infrastrukturen in intelligente Organismen und lassen dank lückenloser Nachvollziehbarkeit und innovativer Nachhaltigkeitstools die Vision der Kreislaufwirtschaft in der Bauindustrie Realität werden.
Heute ebenso wie vor mehr als 60 Jahren versteht sich die Nemetschek Group als Schrittmacher der Innovation in der Bauindustrie. Das umfangreiche Lösungsportfolio ist nur ein Teil der Digitalisierungsinitiativen des Global Players. Die Nemetschek Group investiert mehr als 20 Prozent der Umsätze in Forschung und Entwicklung. Seit 2021 unterstützt und beteiligt sich die Nemetschek Group auch gezielt an vielversprechenden jungen Unternehmen aus der Bauindustrie, die sich vor allem mit digitalen Zwillingen und künstlicher Intelligenz befassen.
Und die Reise geht weiter. Professor Nemetschek betont, dass der Prozess der Digitalisierung im Bauwesen noch nicht abgeschlossen ist und zeigt sich überzeugt, dass Werkzeuge wie künstliche Intelligenz die Entwicklung neuer Systeme unterstützen und ihren Einfluss vergrößern werden. Dabei sei es wichtig, diese Entwicklungen zu erkennen und die Lösungen entsprechend anzupassen. Zudem werden verstärkt Forderungen nach mehr Nachhaltigkeit und dem Kampf gegen den Klimawandel laut.
CEO Yves Padrines bekräftigt dies: „Das Planen, Bauen und Betreiben von Bauwerken und Infrastrukturprojekten wird immer mehr auf Daten und Kollaboration basieren. Damit wird die Bauindustrie effizienter und umweltschonender. Wie in den vergangenen 60 Jahren ist es unser Anspruch, an der Spitze dieser Entwicklungen zu stehen, Trends zu setzen und echten technologischen Mehrwert zu liefern.”