Im Jahr 2019 war die Welt für die Wohnraumlüftung in Europa noch in Ordnung, und der Markt stieg um 2,4 Prozent nach Wert…
Positives Wachstum in einigen Ländern erst wieder 2023
Im Jahr 2019 war die Welt für die Wohnraumlüftung in Europa noch in Ordnung, und der Markt stieg um 2,4 Prozent nach Wert…
Jetzt hingegen schreiben wir das Jahr 2020 und durch die Covid-Pandemie ist vieles anders gekommen als zunächst erwartet. Prognostiziert wird derzeit ein Minus von 8,1 Prozent. Wobei nicht jedes Land gleich unter den Folgen von Corona zu leiden hatte und nach wie vor hat. Für die meisten Länder ist erst in ein, zwei Jahren wieder Erholung in Sicht – das jedenfalls sagt die neue Studie von Interconnection Consulting.
Die derzeitigen Indikatoren sprechen dafür, dass der Markt für Wohnraumlüftung in den untersuchten Märkten (Deutschland, Österreich, Schweiz, Frankreich, UK, Italien, Polen, Benelux, Nordics) bis 2023 um 0,6 Prozent jährlich nach verkaufter Menge zulegen wird, wobei ein positives Wachstum in einigen Ländern erst 2023 wieder zu erwarten ist. Von den untersuchten Ländern konnte Österreich 2019 mit 6,4 Prozent das stärkste Wachstum nach Menge verzeichnen. Deutschland konnte insgesamt ein Wachstum von 3,6 Prozent nach Menge einfahren, wobei auch hier ein zweistelliges Wachstum der dezentralen Systeme mit Wärmerückgewinnung (WRG) die Rückgänge aus den zentralen Systemen mit WRG kompensieren musste.
Schon vor Corona gab es bereits einige Anzeichen einer sich abkühlenden Wirtschaft, wie ein Rückgang von Wirtschaftswachstum und Baugenehmigungen gezeigt hat. Aufgrund der Pandemie hat sich die Situation aber noch einmal drastisch verschärft. Einige Effekte der Corona-Krise, wie geschlossene Baustellen und Projekte, bei denen die Fertigstellung verschoben wurde, haben sich bereits unmittelbar 2020 ausgewirkt, andere Effekte werden erst in den kommenden ein bis drei Jahren für die Branche spürbar, wenn die Zahl der Baufertigstellungen dramatisch sinken wird.
Was die Hersteller von Lüftungssystemen betrifft, so hatten vor allem Produzenten von maßgeschneiderten Lüftungslösungen erhebliche Probleme, wenn bereits gefertigte Produkte nicht mehr von Kunden angenommen wurden, da diese nicht anderweitig abgesetzt werden konnten. Problematisch wird vor allem der sich abzeichnende Nachfragerückgang hinsichtlich neuer Bauprojekte und damit rückläufiger Baugenehmigungen, da die Finanzierung vieler Projekte erst mal „auf Eis liegt“. Zwar trifft es den Nichtwohnbau noch härter als den Wohnbau, jedoch kommt es auch hier zu einer negativen Abwärtsspirale. In Deutschland kommt es außerdem noch zu weiteren Verzögerungen der Genehmigungsverfahren, da in Zeiten des „Shutdowns“ viele Verfahren der ohnehin überlasteten Behörden unbearbeitet blieben und erst mal die alten Verfahren abgearbeitet werden müssen. Aktuell werden Milliarden in die Wirtschaft gepumpt und Staaten überbieten sich mit Konjunktur-, Unterstützungs- und Steuerstundungsprogrammen, jedoch wird der Staat längerfristig solche Programme nicht nachhaltig forcieren können und diese kreditfinanzierten Finanzspritzen, müssen auch wieder einmal getilgt werden.
Die langfristige Entwicklung von Wohnraumlüftungen, wird aber auch maßgeblich davon bestimmt sein, inwieweit diese zukünftig als fixer Bestandteil von neu geschaffenem Wohnraum etabliert werden können. Dies ist wiederum stark von der Bewusstseinsbildung innerhalb der Bevölkerung, über die Notwendigkeit von Energieeffizienz und hoher Luftqualität durch konstante Frischluftzufuhr, abhängig.
Die komplette Studie von Interconnection Consulting finden Sie hier.
Dienstag, 07.07.2020