Die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen – DGNB e.V. hat die Auszeichnung "Klimapositiv" ins Leben gerufen.
Die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen – DGNB e.V. hat die Auszeichnung "Klimapositiv" ins Leben gerufen.
Als klimapositiv gilt ein Gebäude im Sinne der DGNB dann, wenn es durch eine ausgeglichene oder idealerweise negative CO!SUB(2)SUB!-Jahresbilanz im Betrieb einen erheblich positiven Beitrag zum Klimaschutz hat.
Konkret werden bei der Bilanzierung die absoluten Treibhausgasemissionen des Gebäudes in dessen Betrieb berechnet – jeweils bezogen auf den Zeitraum von einem Jahr. Dabei wird auf der einen Seite betrachtet, wie viele CO!SUB(2)SUB!-Emissionen ein Gebäude über die gelieferte und verbrauchte Energie verursacht. Explizit mit eingerechnet wird bei der DGNB dabei der Nutzerstrom. Von diesem Wert subtrahiert werden die CO!SUB(2)SUB!-Emissionen, die das Gebäude gezielt vermeidet – durch den Export von Energie, die am Gebäude erzeugt wird.
Wer in seinem Gebäude auf Ökostrom, Biogas oder Fernwärme mit geringer CO!SUB(2)SUB!-Intensität setzt, hat bei der Bilanzierung Vorteile, da diese mit einem wesentlich geringeren CO!SUB(2)SUB!-Faktor in die Berechnung eingehen als konventionelle Energieträger. "Allein auf eingekaufte regenerative Energie zu setzen, reicht aber nicht aus, und auch den Zukauf von CO!SUB(2)SUB!-Zertifikaten berücksichtigen wir nicht", sagt Dr. Christine Lemaitre, Geschäftsführender Vorstand der DGNB. "Um klimapositiv im Sinne der DGNB zu sein, gibt es drei Schlüssel: Zum einen eine hohe Energieeffizienz über eine intelligente Gebäudeplanung, den sinnvollen Einsatz von Gebäudetechnik und aufgeklärte Nutzer. Zum Zweiten die Nutzung regenerativer Energiequellen. Und zum Dritten die Einspeisung von selbst produzierter Energie ins Netz."
Die neue Auszeichnung der DGNB ist für ein Jahr gültig. Um sich weiter als "Klimapositiv" bezeichnen zu können, müssen die Eigentümer ihre Bilanzdaten für das Folgejahr jeweils neu vorlegen. "Der Energieverbrauch und auch die Menge der selbst produzierten Energie sind keine Fixwerte, sondern unterliegen Schwankungen", erklärt Lemaitre. "Klimapositiv ist also keine Gebäudeeigenschaft, sondern abhängig davon, wie es betrieben wird. Deshalb ist eine regelmäßige Betrachtung und Neubewertung notwendig und sinnvoll."
Da der Beitrag eines Gebäudes zum Klimaschutz ein wichtiger, aber nicht der einzig relevante Faktor im Sinne des nachhaltigen Bauens ist, koppelt die DGNB künftig die Auszeichnung "Klimapositiv" an eine DGNB-Zertifizierung für Gebäude im Betrieb. Grundvoraussetzung ist mindestens ein Zertifikat in Silber. "Ein ganzheitlicher Blick auf die vielfältigen Nachhaltigkeitsthemen ist auch im Gebäudebetrieb wichtig", so Lemaitre. "Hierfür ist unser Zertifizierungssystem für Gebäude im Betrieb ein geeignetes Managementtool, das z.B. dabei hilft, eine Immobilienstrategie zu entwickeln, mit der sich auch die Wirtschaftlichkeit und die Nutzerzufriedenheit systematisch verbessern lassen."
Weiterführende Informationen: https://www.dgnb.de/klimapositiv
Dienstag, 10.12.2019