„Wir freuen uns, dass wir hier gemeinschaftlich einheitliche Standards setzen können“, so Lemaitre. „Das ist ein wichtiges Signal an die Branche und die Politik gleichermaßen. Bei der Einführung und Verwendung des ‚Gebäuderessourcenpasses‘ geht es uns um Inhalte und echten Fortschritt und nicht um Geschäftspotenziale.“
Ein Instrument für verschiedene Zielgruppen
„Die Erstellung eines ‚Gebäuderessourcenpasses‘ lohnt sich in vielerlei Hinsicht und für unterschiedliche Akteursgruppen“, erklärt Dr. Anna Braune, Abteilungsleiterin Forschung und Entwicklung bei der DGNB, unter deren Leitung das Dokumentationsformat entwickelt wurde.
Eigentümer von Neu- oder Bestandsbauten bekommen Aufschluss über die tatsächlich verbaute Materialität sowie mögliche gesundheitsgefährdende Schadstoffe. Auch erhalten sie Informationen, welche werkstofflichen Potenziale und Werte im Gebäude vorhanden sind. Für Planende bietet das Instrument Mehrwerte, insbesondere wenn die optionalen Zusatzblätter zum „Gebäuderessourcenpass“ gepflegt werden. Diese ermöglichen vertiefende Analysen für eine qualifizierte Beratung von Bauherren sowie die Ausarbeitung von kreislaufgerechten, ressourcenschonenden Varianten.
Bauausführende können das Format nutzen, um die von ihnen umgesetzten Maßnahmen systematisch zu dokumentieren und ihre erbrachten Leistungen übersichtlich darzustellen. Und auch Kommunen können von der Erstellung von projektindividuellen „Gebäuderessourcenpässen“ profitieren. Diese können beispielsweise als Basis zum Aufbau und Management von urbanen Minen dienen. Perspektivisch könnte das Format auch als Grundlage zur Genehmigung von ressourcenoptimierten, kreislaufgerechten Gebäuden genutzt werden.
Breite Einbindung von Experten bei der Erstellung des „Gebäuderessourcenpasses“
Entstanden ist der „Gebäuderessourcenpass“ in enger Abstimmung mit dem 2022 gegründeten DGNB Ausschuss für Lebenszyklus und zirkuläres Bauen. In dem namhaft besetzten Gremium engagieren sich Dr. Patrick Bergmann (Madaster Germany), Dominik Campanella (Concular), Jörg Finkbeiner (Partner und Partner Architekten Günter und Finkbeiner), Joost Hartwig (ina Planungsgesellschaft), Prof. Dr. Linda Hildebrand (RWTH Aachen University), Prof. Andrea Klinge (ZRS Architekten Ingenieure), Katrin Lenz (Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP), Martin Pauli (Arup Deutschland), Prof. Dr. Anja Rosen (C5), Daniela Schneider (EPEA GmbH – Part of Drees & Sommer), Dr. Jörg Spangenberg (4D architektur+consult), Prof. Dr. Patrick Teuffel (Teuffel Engineering Consultants Ingenieurgesellschaft), Sebastian Theißen (LIST Eco), Dr. Wolfram Trinius (Ingenieurbüro Trinius), Antonino Vultaggio (HPP Architekten) und Dr. Stefanie Weidner (Werner Sobek København).