Building Information Modeling (BIM) steht für eine Arbeitsweise, deren zentraler Bestandteil ein Disziplinen übergreifender integraler Planungsprozess aller am Bau Beteiligten ist. Den liNear-Anwendern wird das Konzept hinter BIM nicht fremd sein, denn die Softwarelösungen des Herstellers bieten bereits seit über 20 Jahren die Möglichkeit der gewerkeübergreifenden Planung.
BIM in der Praxis
Mit der gewerkeübergreifenden Planung durchstarten
Freitag, 30.09.2016
Im Prinzip geht es um die Vorteile eines kollaborativen Arbeitsablaufs, mit den Zielen der durchgängigen Nutzung eines Gebäudemodells in der Fachplanung und der besseren Koordination aller Gewerke über eine transparente und kosteneffektivere Planung.
Noch immer besteht die Kunst des Erfolgs beim Bauen darin, die Planung und alle Tätigkeiten auf der Baustelle möglichst reibungslos ablaufen zu lassen. Je besser Planungsbüros, Subunternehmer und Ausführer miteinander kommunizieren und Informationen aktiver untereinander austauschen, umso mehr Synergieeffekte können entstehen. Somit hat die BIM-konforme Arbeitsweise das Potential – gerade in der gewerkeübergreifenden Planung der technischen Gebäudeausrüstung (TGA) – als technologische Innovation in der Baubranche das moderne Planen und kosteneffektive Bauen zu revolutionieren. Durch eine koordinierte Planung von Anfang an kommt es zu weniger kostspieligen Überraschungen während des Baufortschritts, was zu mehr Planungssicherheit bei Terminen und Kosten führt.
Mit dem Vorstoß von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU), das Building Information Modeling ab 2017 stufenweise in öffentliche Bauprozesse zu integrieren, wird eine der zentralen Empfehlungen der Reformkommission Großprojekte umgesetzt. Der Einsatz der BIM-konformen Arbeitsweise wird als zentrales Mittel zur Vermeidung von Kosten- und Zeitüberschreitungen eingesetzt und soll vor allem bei Großprojekten für Planungssicherheit sorgen. Auch bei der Vergabe wird BIM, ähnlich wie bereits im Ausland, zukünftig eine große Rolle spielen. Der Stufenplan sieht eine Vorbereitungsphase ab Mitte 2017 vor. Hierbei stehen unter anderem Maßnahmen der Standardisierung, der Aus- und Weiterbildung, der Klärung rechtlicher Fragen, wie auch die Entwicklung von BIM-Leitfäden für ein effektives Vorgehen beim Planen und Bauen im Fokus.
Ab 2020 soll dann auf breiter Front die Etablierung der BIM-konformen Arbeitsweise erreicht sein. Nicht nur Großprojekte profitieren von einem interdisziplinären Planungsprozess von Anfang an, da die Vorteile in allen Projekten die Planung effektiver und damit kostengünstiger gestalten können. Denn notwendige Änderungen werden in späteren Planungsphasen oder gar während des Baufortschritts immer kostenintensiver. „Es gibt immer einen, der es billiger macht... Wir setzen auf Qualität, die sich nachhaltig bezahlbar macht. Seit 2003 setzen wir liNear erfolgreich zur Projektrealisierung ein. Durch die Komplettierung der Rohrnetze für ‚Revit‘ können wir die BIM-Welt aktiv umsetzen und Kunden von den Vorteilen des gesamten Planungsprozesses profitieren lassen“ (Katja Wierlemann, Geschäftsführung KSC). Besondere Herausforderungen, wie zum Beispiel die komplexe gewerkeübergreifende Planung einer Technikzentrale auf engstem Raum, lassen sich häufig nur noch durch eine Planung aller Gewerke in einem gemeinsamen 3D-Anlagenmodell und Kollisionsprüfung realisieren. Ähnlich wie der Schritt vom Zeichenbrett zum CAD kann BIM eine technische Veränderung der gesamten Branche einleiten.
Veränderung in der Baubranche
Ist man mit Veränderungen im Hinblick auf die eigene Arbeitsweise konfrontiert, dann ist man zunächst bestrebt, bei seinen bewährten Methoden zu bleiben. Veränderungen verlangen, dass man eigene Arbeitsressourcen zur Reflektion und Aneignung neuer Arbeitswege einsetzt und diese Zeit gegebenenfalls von laufenden Projekten abziehen muss. Der Lohn dieser Mühen sollte dementsprechend lukrativ sein. Ansonsten scheut man das Risiko des Neuen und den zeitlichen Aufwand.
Ein wesentlicher Erfolgsfaktor der BIM-konformen Arbeitsweise liegt in der Bereitschaft aller Projektbeteiligten zur Zusammenarbeit auf Augenhöhe. So können alle von der Architektur über die Tragwerksplanung und der technischen Gebäudeausrüstung gemeinsam von der gesteigerten Planungsqualität profitieren. „Erst wenn man wirklich verstanden hat, dass man es nicht alleine kann, ist man imstande, sich weiter zu entwickeln. So kommt ein optimaler Prozess in Gang und ein optimales Ergebnis für den Auftraggeber wird möglich. […] Dadurch kann die Teamleistung mehr sein als die bloße Summe der Einzelleistungen“ (Patrick van den Bogaard, Senior Projectmanager van aken architecten).
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