BIM

BIM in der Praxis

Freitag, 30.09.2016

BIM und die Planung mit originalen Bauteilen

Die BIM-konforme Arbeitsweise macht es notwendig, möglichst viele realitätsgetreue Daten und ganzheitliche Gebäudeinformationen, die während des Planungsprozesses erforderlich sind, in einer Datenbank zu sammeln, und diese über den gesamten Lebenszyklus des Gebäudes auf vielfältigste Weise zu nutzen. „Kein BIM ohne Produkte“ beschreibt daher die Notwendigkeit, dass für eine ganzheitliche informationstechnische Betrachtung eines Gebäudes Produktinformationen in ausreichender Detailtiefe für das Gebäudemodell und die Berechnungen vorliegen müssen.

Aufgrund der engen Zusammenarbeit mit der Industrie stehen allen liNear-Kunden umfangreiche CAD-Bibliotheken und Berechnungsdatensätze zur Verfügung. Auf diese Weise kann die Planung direkt mit den tatsächlich zu verwendenden Bauteilen durchgeführt werden, was insbesondere den Nutzen der Material- und Bestelllisten immens steigert. Der CAD-Browser fungiert dabei als zentrales Werkzeug zum Finden von neutralen oder herstellerspezifischen Bauteilen (Bild 4). Vom Heizkessel über den Warmwasserspeicher oder die Zirkulationspumpe bis zum Fitting sind dort die Produkte namhafter Hersteller aus der TGA-Branche zu finden. Zusätzlich zu den technischen und kaufmännischen Daten werden die zugehörigen CAD-Zeichnungen und CAD-Modelle in unterschiedlichen Formaten in 2D und 3D angeboten. Mit der direkten Anbindung an „AutoCAD“ und „Revit“ können die Bauteile komfortabel per Knopfdruck in ein Anlagenmodell eingefügt werden – je nach Bauteiltyp sogar direkt in Rohrleitungen oder Luftkanäle inklusive der notwendigen Übergänge und Verbindungen. Die gesamte Palette an Bauteilen steht somit auf beiden CAD-Plattformen zur Verfügung.

Übersicht verschiedener 3D Produktdaten
Quelle: liNear
Mit Version 16 wurde der liNear-CAD-Browser um die Anbindung an Autodesk „Revit“ erweitert, wodurch die gesamte Palette an Herstellerbauteilen auch im BIM-Workflow mit „Revit“ zur Verfügung stehen.

Die Bauteile werden in „Revit“ genauso einfach vom CAD-Browser aus direkt in das Gebäudemodell eingebaut. Die entstehenden „Revit“-Familien werden inklusive aller Bauteilanschlüsse automatisch generiert – Rohrleitungen oder Luftkanäle lassen sich so direkt anbauen. Die Bauteile der CAD-Biblio­theken können damit auch auf beiden CAD-Plattformen für die liNear-Rohrnetzberechnungen verwendet werden. Jedes der eingefügten Bauteile kann von den Kanal- und Rohrnetzberechnungen automatisch erfasst und individuell berücksichtigt werden.

Durch die Unterstützung der VDI 3805-Richtlinie als Basis für einen CAD-Katalog konnte die Auswahl um weitere Hersteller der Branche ergänzt werden. Alle Datensätze der Kooperationspartner werden von liNear erstellt und in enger Zusammenarbeit mit dem jeweiligen Hersteller geprüft. Die vorhandenen Datensätze werden regelmäßig aktualisiert und erweitert. Um auch im Alltag stets mit den aktuellen Bibliotheken zu arbeiten, wurde das „live-announcement“ in die liNear-Softwarelösungen integriert. Nach dem Programmstart wird überprüft, ob es neue oder aktualisierte Datensätze zum Download gibt.

BIM in Bestandsprojekten

Der Grundgedanke, der hinter BIM steht, ist der Nutzen der kollaborativen Planung in einem gewerkeübergreifenden Gebäudemodell, sodass allen am Bau Beteiligten in jeder Planungsphase die aktuellen und ganzheitlichen Gebäudeinformationen zur Verfügung stehen. Das digitale Gebäudemodell im BIM-Konzept ist mit allen ergänzenden Informationen ein Abbild des realen Gebäudes und wird im Falle von Sanierungen oder Umbauten mit aktualisiert. BIM setzt somit nicht nur bei der Planung von Neubauten an, sondern zielt auf ein „Lifecycle-Management“ für Gebäude ab. Am Ende kann auch der Rückbau inklusive Recycling besser organisiert werden, wenn alle Qualitäten und Quantitäten der verwendeten Baustoffe konsistent verwaltet worden sind.

Die Modernisierung beziehungsweise der Ausbau bestehender Anlagen bringt je nach Projekt und der zu lösenden Aufgabenstellung individuelle Herausforderungen mit sich. Im Sinne von BIM würde man den Umbau am bestehenden Gebäudemodell planen. Doch bei Bestandsgebäuden ohne ein entsprechendes Gebäudemodell muss nicht auf die Vorteile der Planung mit BIM verzichtet werden. So wendet beispielsweise das Planungsbüro Ottensmeier Ingenieure die BIM-konforme Arbeitsweise mit den liNear-Softwarelösungen bereits erfolgreich in der Praxis auch im Bestandsbereich an.

Von Matthias Kieltyka
Marketing & Public Relations Manager, liNear GmbH
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