Fazit der Studie: BIM ist derzeit Schlagwort und Treiber des Digitalisierungsprozesses im SHK-Bereich. Digitalisierung ist aber mehr. Sie verändert Rollen und Geschäftsmodelle. Es gilt neue Datenpool-Modelle zu etablieren, die es Herstellern ermöglichen, ihre Produkte einer breiteren Zielgruppe anzubieten. Solange die Architekten ihren Selektionsprozess nicht verändern, wird der Mehrwert für die Industrie allerdings gering sein.
SHK-Unternehmen, die sich heute intensiv mit dem Thema BIM beschäftigen, wahren ihre Chance, an der zukünftigen Entwicklung erfolgreich zu partizipieren. Für die restlichen Akteure wird sich das Wettbewerbsumfeld laut der Studie mittelfristig stark verändern. Sie werden sich zwangsläufig auf Teilsegmente des Marktes wie den privaten Wohnbau sowie Renovierungs- und Reparaturarbeiten konzentrieren müssen, in denen BIM zunächst noch keine Rolle spielen wird. Die Studie entwirft das Szenario, dass bis zum Jahr 2030 75 Prozent aller Bauvorhaben nach BIM umgesetzt werden, da neben dem öffentlichen Bereich auch große gewerbliche Investoren BIM einfordern werden.
Damit sich auf allen Ebenen Effizienzsteigerungen einstellen, müssen sich alle Akteure entlang des Wertschöpfungsprozesses vernetzen und die Arbeitsabläufe integrieren. In der Studie wurde für jede Gruppe der Branche ein zukünftiges Rollenverständnis ausgearbeitet: Die Hersteller werden zum 'Datenlieferanten' und stellen die relevanten Daten in passender Qualität und Struktur für die jeweilige Zielgruppe bereit.
Die Architekten als 'Gatekeeper' halten den Planungsprozess für alle Teilnehmer entlang der Wertschöpfung offen und fordern auf beiden Seiten datenbasierte Kommunikationsprozesse ein. Die Handwerker werden zum 'Anwender': Sie erweitern ihr Verständnis von der Nutzung durchgängiger Daten sowie ihr Verständnis für die eigenen Betriebsprozesse und integrieren die notwendige Software in ihren Arbeitsalltag.