Nach ihrer erfolgreichen Premiere im Jahr 2016 startete die BIM World Munich vom 27. bis 28. November 2017 in die zweite Runde. Mehr als 100 Aussteller und über 80 Redner zeigten den über 3.000 Fachbesuchern in der aktuellen Auflage im ICM München, welche Chancen und Möglichkeiten Building Information Modeling (BIM) als Standard und Treiber für neue Technologien bietet.
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BIM: Wohin geht die Reise
BIM World 2017 zeigte konkrete Anwendungen
Mittwoch, 13.12.2017
Building Information Modeling (BIM) steht für die vollständige Digitalisierung von Hochbau- und Infrastrukturprojekten. Ziel ist also ein digitales Modell des Bauprojekts, in dem alle Dinge integriert sind und die Zusammenarbeit – sprich: Kollaboration – aller beteiligter Akteure basierend auf diesem digitalen Model während des Lebenszyklus von Bau- und Infrastrukturprojekten abgebildet ist.
"BIM ist ein wesentlicher Enabler für die Digitalisierung in der Bauindustrie", unterstrich denn auch Dr. Josef Kauer, Präsident der BIM World Munich, der gemeinsam mit Christine Degenhart, Präsidentin der Bayerischen Architektenkammer, Dr.-Ing. Markus Hennecke, Vorstandsmitglied der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau, Michael Kiessling, Mitglied des Deutschen Bundestages, und Gunther Wölfle, Geschäftsführer buildingSMART e.V., die BIM World 2017 eröffnet hat. Schirmherr der Veranstaltung war der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer.
BIM braucht offene Lösungen
Christine Degenhart betonte im Rahmen der Pressekonferenz: "Das Arbeiten mit BIM wird die Arbeitswelt von allen, die an der Wertschöpfungskette Bau beteiligt sind, verändern. Belastbare Zahlen, wie viele Büros in Deutschland mit der Planungsmethode BIM arbeiten, gibt es nicht. Schätzungen gehen von etwa fünf Prozent aus. Gerade für kleinere und mittlere Büros wird BIM zu Umwälzungen im Bürobetrieb führen, vergleichbar mit der Einführung von CAD-Systemen Anfang der 1980er-Jahre, die heute zum Alltag gehören."
Dr.-Ing. Markus Hennecke ergänzte: "Die große Herausforderung für den Standort Deutschland ist dabei aber nicht die Anwendung von BIM an sich. Der kritische Punkt liegt vielmehr darin, Abhängigkeiten von einzelnen Programmen zu vermeiden, die in anderen Märkten bereits vorhanden sind. Gerade weil es im BIM auch um große Datenmengen geht, die in Cloud-Lösungen gehandelt werden, ist es wichtig, die Kontrolle über die Daten bewusst zu behalten. Es ist unabdingbar, dass offene Lösungen ("open BIM") entstehen, in denen mit verschiedenen Programmlösungen gearbeitet werden kann. Die Forschung und Entwicklung in Deutschland muss hierbei nicht zuletzt von staatlicher Seite massiv unterstützt werden."
Für die Besucher gab es auf der BIM World mehrere Möglichkeiten, sich genauer mit dem Thema zu beschäftigen: Die Messe mit über hundert Ausstellern sowie die Workshops mit verschiedenen Themenblöcken, zum Beispiel BIM-Lösungen für Architekten und Bauingenieure, BIM und die rechtlichen Rahmenbedingungen, BIM in der GIS-Branche sowie Digitales Immobilienmanagement.
Weiterführende Informationen: https://www.bim-world.de/