Der Fachkräftemangel als Hemmnis für den Einsatz digitaler Lösungen
Die größte Herausforderung für die Nutzung digitaler Lösung sehen weiterhin vier von fünf Unternehmen im fachlichen Know-how ihrer Mitarbeitenden bzw. dem Fachkräftemangel (81 Prozent). Zusätzlich stellen die interne Akzeptanz und die Cyber-Sicherheit für 78 bzw. 76 Prozent der Befragten eine Hürde dar.
Der Druck auf die Bauindustrie, digitale Lösungen umzusetzen, könnte demnächst auch vermehrt von außen kommen: Noch berichtet zwar nur ein Drittel der Befragten, dass digitale Lösungen in Vergabeverfahren stark nachgefragt werden. Hier scheint sich aber etwas zu bewegen: Im Vorjahr beobachteten nur 12 Prozent der Bauunternehmen eine starke Nachfrage nach digitalen Lösungen in Vergabeverfahren. In der aktuellen Umfrage sind es 20 Prozentpunkte mehr.
Das Thema Nachhaltigkeit wird auch in der Bauindustrie wichtiger
Auch beim Thema Nachhaltigkeit, zu der digitale Lösungen einen wichtigen Beitrag leisten können, tut sich etwas: Zwei Drittel der Befragten (68 Prozent) sehen Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung (ESG) als relevant für die Branche an. Auf die Anforderungen der Kunden und Regulatoren rund um diese Aspekte sind viele Unternehmen jedoch noch nicht vorbereitet: Fast jede/r Zweite sieht mit Blick auf die ESG-Anforderungen der Kunden (45 Prozent) – etwa zur CO2-Neutralität – und Regulatoren (34 Prozent) – beispielsweise mit Blick auf die EU-Taxonomie oder das Lieferkettengesetz – noch Nachholbedarf. Besser vorbereitet sind die Unternehmen auf die Anforderungen der eigenen Mitarbeitenden, etwa rund um die Arbeitsbedingungen oder die Sicherheit. Hier sehen sich 85 Prozent gut aufgestellt.
Arbeitsbedingungen, Datenschutz und eine nachhaltige Wertschöpfungs-kette haben Priorität
Die Prioritäten der Unternehmen bei der Vielzahl an Nachhaltigkeitsthemen liegen klar im sozialen Bereich: Jede/r Zweite nennt die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter/innen als wichtigstes ESG-Thema; 42 Prozent legen die Priorität auf den Datenschutz, 36 Prozent auf eine nachhaltige Wertschöpfung und Beschaffung. Nur knapp ein Viertel der Befragten (24 Prozent) sieht in den Emissionen einen Schwerpunkt in Sachen Nachhaltigkeit.
„Die Bauindustrie hat die Relevanz des Themas Nachhaltigkeit erkannt und bezieht sich in Sachen ESG stark auf soziale Aspekte wie die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter/innen, die längst zum Daily Business gehören“, so Rebekka Berbner.
„Mit Blick auf den fortschreitenden Klimawandel müssen alle Branchen mehr in Sachen Umweltschutz tun, etwa Emissionen reduzieren und ihren Beitrag zur Klimaneutralität leisten. Ich bin davon überzeugt, dass es hier ein Umdenken geben wird. Nicht zuletzt, weil Kunden und Regulatoren den Druck auf die Unternehmen erhöhen und mehr Engagement einfordern“, resümiert die PwC-Expertin.