BIM

Effiziente Planung im digitalen Zeitalter

Donnerstag, 25.07.2024

BIM ist mehr als nur eine Software – es ist eine innovative Arbeitsmethode, die sich im Bauwesen immer stärker durchsetzt.

Im „BIM-Connector“ von „FRILO“ wird das Architekturmodell eingelesen und für die Berechnung angepasst.
Quelle: baues + partner
Im „BIM-Connector“ von „FRILO“ wird das Architekturmodell eingelesen und für die Berechnung angepasst.

Dies wird deutlich am Beispiel des hochmodernen Multifunktionsgebäudes, das auf dem Firmengelände der Gottschall + Sohn KG entstehen wird. Das renommierte Planungsbüro baues + partner übernimmt hierbei die Verantwortung für Architektur, Tragwerksplanung sowie den Wärme-, Schall- und Brandschutz. Dabei nutzt es die Gelegenheit, die BIM-Methodik eingehend zu erproben und ihre Vorteile zu erkunden. Inhaber Dr. Stefan Baues gewährt dabei spannende Einblicke in den vielschichtigen Planungsprozess.

Der Fachgroßhandel für technische Gebäudeausstattung Gottschall + Sohn KG (Teil der GC-Gruppe) plant auf dem eigenen Firmengelände im niederrheinischen Grevenbroich die Errichtung eines Multifunktionsgebäudes. Im Erdgeschoss des Gebäudes in Massivbauweise entsteht auf ungefähr der Hälfte der Fläche eine große Sanitärausstellung für Privatkunden. Hier stellt das Unternehmen die Sanitärobjekte, die über die Handwerksbetriebe bezogen werden, für den Endverbraucher aus.

Mit baues + partner wurde ein Großteil der Planung des Gebäudekonzepts an ein lokales Planungsbüro aus Korschenbroich vergeben. Neben der Architektur (inklusive Innenarchitektur) übernahmen baues + partner auch die Tragwerksplanung, den Schall- und Wärmeschutz sowie die Umsetzung der Brandschutzanforderungen für das nicht unterkellerte Massivgebäude. Das Gebäude ist als zweigeschossiger Stahlbeton-Skelettbau mit einer tragenden Stahlbetonbodenplatte konzipiert. Die Stabilisierung erfolgt durch Stahlbetonwandscheiben, welche über beide Stockwerke geführt werden. Die verschiedenen Nutzungsbereiche werden für Schallschutz und Brandschutz je nach Anforderung durch Mauerwerkswände getrennt.

Dr. Stefan Baues, der das Architektur- und Ingenieurbüro für Gebäudeplanung gemeinsam mit seiner Frau und Architektin Melanie Baues führt, glaubt zu wissen, warum er den Zuschlag für den Auftrag von Gottschall & Sohn KG bekommen hat. „Bei dem Multifunktionsgebäude handelt es sich um kein riesiges, aber dafür ein sehr fortschrittliches Bauwerk. Das haben wir in unserem Büro zum Anlass genommen, im Hinblick auf die Planungsmethode einen neuen, progressiven Weg einzuschlagen. Erstmals haben wir in einem Projekt durchgängig modellbasiert nach BIM und nicht mehr dokumentenbasiert geplant“, erklärt Baues.

Das Leuchtturm-Projekt für die BIM-Planung

Mit diesem Konzept habe man laut Baues den Bauherren begeistern können. Man sei bei baues + partner schon länger dabei, den Planungsprozess im Büro umzustellen, aber letztlich müsse man seine BIM-Erfahrungen in einem realen Bauprojekt sammeln. Um BIM im Büro optimal implementieren zu können, durchlief Baues in der Vorbereitung auf die Objektplanung die vier Module des Qualifizierungsprogramms „BIM Standard Deutscher Architekten- und Ingenieurkammern“.

„Durch das Programm habe ich gelernt, dass der BIM-Planungsprozess mehr ist, als Gebäudemodelle mit Informationen zu füllen. Vielmehr muss man sich Gedanken darüber machen, wie man sein Dokumenten-, Issue- und BIM-Management organisiert. Dabei ist wichtig, Kommunikationswege zwischen allen Planungsbeteiligten und die Verantwortlichkeiten der Planungsbeteiligten klar zu definieren. Das Qualifizierungsprogramm war in diesem Zusammenhang sehr hilfreich“, resümiert der Tragwerksplaner, der in dem Multifunktionsgebäude ein Projekt sieht, das sich bestens dafür eignet, das Erlernte umzusetzen und den eigenen BIM-Zielen einen Schritt näher zu kommen.

Organisation des BIM-Prozesses im Büro

„Die ersten Ziele für den BIM-Planungsprozess in unserem Büro sind bereits festgelegt: Visualisierung, Kollisionsprüfung und Mengenermittlung. Für die Kollisionsprüfung wollen wir die Fachmodelle der unterschiedlicher Fachdisziplinen so koordinieren, dass wir sie auf ihre Konsistenz prüfen können. Zudem erhoffen wir uns perspektivisch, Massen dank BIM modellbasiert zu ermitteln, um so die Kosten und den Zeitaufwand in den unterschiedlichen Leistungsphasen frühestmöglich einschätzen zu können“, sagt Baues. Das Vorhaben, bei der Visualisierung auf BIM-Modelle als Basis für Projektbesprechungen im Zuge der Planung und Ausführung zurückzugreifen, hat das Büro bereits umgesetzt.

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