BIM

Effiziente Planung im digitalen Zeitalter

Donnerstag, 25.07.2024

Um die Arbeitsmethodik BIM gemäß der eigenen Zielvorgaben zu realisieren, sind gefestigte Strukturen und klare Aufgabenverteilung innerhalb des Büros notwendig. Bei baues + partner gibt es in Architektur und Tragwerksplanung geschulte Mitarbeiter, die die verschiedenen Modelle handwerklich mit der entsprechenden CAD- bzw. Statiksoftware erstellen. Hinzu kommen Projektleiter für jede Disziplin. Sie sind bei den Vorbesprechungen dabei und wirken im Interesse der Fachdisziplin, die sie vertreten, auf das Konzept ein.

„Die Herausforderung bei der BIM-Planungsmethode besteht darin, diejenigen, die das Fachwissen haben, mit de-nen, die die Programme und Softwares beherrschen, zusammenzubringen“, gesteht Baues, der aus eigener Erfahrung weiß, dass es ein langer Weg ist, bis die angestrebten Planungsprozesse tatsächlich im Büro abgebildet werden. Deshalb setzt er mittlerweile in seinem Büro zusätzlich eine Gesamtinformationskoordinatorin ein. Diese prüft alle Modelle, koordiniert das Gesamtprojekt und ist im ständigen Austausch mit den Projektleitern der einzelne Fachdisziplinen. „Die Struktur hat sich in unserem Büro bewährt. Ich habe vor allem das Gefühl, dass die Fachdisziplinen, mit Hilfe dieser Art zu planen, durch gemeinsame Planungsbesprechungen wieder mehr Verständnis für die Sorgen, Nöte und Bedürfnisse der anderen Planer entwickeln“, sagt Baues. Es werde wieder mehr miteinander gesprochen.

Architekturmodell in „Archicad“

Dieser Austausch und das strukturierte Arbeiten sind von Beginn an entscheidend für den Erfolg einer BIM-Planung. Beim Bauvorhaben in Grevenbroich modellierten die Architekten von baues + partner das Gebäude im Anfangsstadium in der CAD-Software „Archicad“ mit den entsprechenden Höhen. Nachdem der Bauherr den ersten Entwurf des 3D-Modells freigegeben hatte, klassifizierten Architekten und Tragwerksplaner gemeinsam die Bauteile als tragend oder nichttragend. „Eigenschaften wie die Bauteilklassen, die Geschossigkeit und die Zuordnung zu den Geschossen müssen im Architekturmodell von Beginn an vollständig und korrekt hinterlegt sein“, betont Baues.

Bevor ein Modell an eine andere Software übergeben wird, prüfe das Team deshalb routinemäßig, ob auch wirklich nichts übersehen wurde. Dabei arbeiten die Bauzeichner mit einer grafischen Überschreibung, mit deren Hilfe alle Bauteile, die nicht klassifiziert sind, visuell gekennzeichnet werden. Außerdem lässt sich das Tragwerksanalysemodell, das auf die tragenden Bauteile reduziert ist, isoliert anzeigen. „So sehen wir auf einen Blick, ob gut modelliert wurde. Immer wieder höre ich, dass das mit den Datenübergaben zwischen verschiedenen Softwares nicht richtig funktioniert. Dabei liegt das Problem vielfach darin, dass Eigenschaften nicht richtig hinterlegt werden“, ist Baues überzeugt.

Übergabe an „BIM-Connector“ für statische Berechnung

Nach der Fertigstellung der Vorentwürfe wurde das erstellte Tragwerksanalysemodell als SAF-Datei exportiert und für die statische Berechnung des Tragwerks an den „BIM-Connector“ der Statiksoftware „FRILO“ übergeben. Im Programm bearbeitete der zuständige Tragwerksplaner dann das 3D-Modell, um später einen sauberen Lastabtrag gewährleisten zu können. Dafür richtete er die Achsen der Bauteile zueinander aus. So wurden im vorliegenden Projekt zum Beispiel Decken mit kleinen Versprüngen auf eine Höhe gebracht und Wände entlang ihrer Achsen übereinander geschoben. Um Öffnungen in den Wänden beim Lastabtrag zu berücksichtigen, zerlegte der Tragwerksplaner mit dem Programm die Wände in Streifen oder Einzelbauteile.

Nach getaner Arbeit wurde das überarbeitete Tragwerksanalysemodell an das Gebäudemodell „GEO“ der Baustatik-Software „FRILO“ übergeben, wo der Statiker sowohl den vertikalen Lastabtrag als auch die Erdbebenlasten ermittelte. Für das Multifunktionsgebäude berechnete er die Statik der Decken mit dem Plattenprogramm „PLT“. Für die statische Berechnung der Unterzüge griff er auf den Durchlaufträger „DLT+“ zurück. Bei der Nachweisführung für Wände und Stützen aus Beton machte er vom Programm „Stahlbetonstütze B5+“ Gebrauch. Die Nachweise für die Mauerwerkswände wurden mit dem „MWX+“ geführt. Für jene Berechnungen wurden die im „GEO“ bereits vordefinierten Geometrien sowie die dort ermittelten Lasten automatisch übergeben.

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