Zukunftsfähig aufgestellt: Der Smart Readiness Indicator
Der Smart Readiness Indicator (SRI) wurde erstmals mit der EU-Gebäuderichtlinie 2018 (EPBD) aufgeführt. Ermittelt aus unterschiedlichen Kriterien, stellt der SRI einen Wert dar, wie gut ein Gebäude auf zukünftige Anforderungen, beispielsweise in Bezug auf erneuerbare Energienetze und Bedürfnisse der Nutzer, vorbereitet ist. Ziel des SRI ist es, Möglichkeiten zur Verbesserung der „Smart Readiness” zu skizzieren und diese anhand einer Skala darzustellen. Damit können Gebäudebetreiber sowohl bei der Planung eines Neubaus als auch bei Migrationsprojekten abwägen, welcher Standard an Gebäudeautomation für sie sinnvoll ist. „Am Ende muss alles, was ich in ein Gebäude einbaue, das Potential haben, zu einem Großen und Ganzen beizutragen”, so Wehmeier. „Wir haben in unserer Technik heute viele Skalierungsmöglichkeiten, sodass wir uns perfekt auf den sinnvollen und gewünschten Smart Readiness Faktor einstellen können.”
Die wohl wichtigste Rolle spielen dabei offene Schnittstellen und Kommunikationsprotokolle, die herstellerunabhängig funktionieren und auch zukünftig flexibel erweiterbar sind. Das lässt nicht nur Spielraum für Techniken und Systeme, die wir heute noch nicht kennen, sondern gibt auch die Möglichkeit, die Gebäudeautomation nach den eigenen Bedürfnissen, finanziellen Mitteln und Wünschen aufzustellen und jederzeit zu erweitern. Während sich diese Flexibilität in Form von offenen und interoperablen Systemen in der Steuerungs- und Regelungstechnik berechtigterweise zunehmend durchsetzt, gibt es bei der Flexibilität der Managementsysteme noch Aufholbedarf.
Gebäudemanagement der Zukunft – Alles Cloud, oder was?!
Managementsysteme übernehmen in der Gebäudeautomation Funktionen wie das übergeordnete Bedienen der Gesamtheit einer Anlage, das Aufstellen von Vergleichen und das Alarmhandling bei Störungen. Hier werden Daten aus der Gebäudeautomation gesammelt und zur Verfügung gestellt. Damit geben Managementsysteme eine Übersicht über den gesamten Gebäudebetrieb und unterstützen so die Steigerung der Energieeffizienz. Der Status Quo sind Managementsysteme, die lokal installiert sind. Die Frage ist, wie sieht das Managementsystem der Zukunft aus? Was muss es können und welche Anforderungen muss es erfüllen?
Das sind Fragen, die Wago mit dem Blick auf die Gebäude der Zukunft beschäftigen. Dass es auch hierbei kein „Richtig” und „Falsch” gibt, sondern vom Gebäudetyp und Nutzungsverhalten abhängt, liegt auf der Hand. Managementsysteme lassen sich über drei Wege darstellen: Als lokal installierte On-Premise-Lösung, als On-Premise-Lösung mit Cloud-Option, beispielsweise über Edge Devices, oder als komplette Cloud-Version. „Es gibt für jedes System seine Berechtigung und unterschiedliche Gründe. Wir sehen aber, dass wir mit der Cloud einige Herausforderungen meistern können, die mit den anderen Systemen nur schwer zu lösen sind,” so Wehmeier. „Insbesondere wenn wir über verteilte Liegenschaften sprechen.”
Für das Cloud-System spricht vor allem die Zukunftssicherheit. Systeme komplett von außen abzuschotten, ist heute nicht mehr zeitgemäß. Systeme sind aktiv und müssen kommunizieren. Die Anwendungen wie auch die Anforderungen an Gebäude ändern sich. Das erfordert Flexibilität, die ein Gebäude und entsprechend auch ein Managementsystem heute liefern müssen. Bei On-Premise-Systemen ist der Gebäudebetreiber selbst gefragt, sein System zu pflegen und aktuell zu halten, was mit Personalaufwand und eigenen IT-Infrastrukturen verbunden ist. Mit der Verwendung von Cloud-Systemen werden Themen wie Sicherheit, Aktualität, Ausfallsicherheit der Hardware, generelle Pflege der Systeme sowie ein verlässliches Back-up-Management an den Cloud-Betreiber abgegeben. Der Betreiber eines Gebäudes kann sich so ganz auf sein Kerngeschäft konzentrieren und sein Gebäude bequem, ohne administrative Systemarbeiten, über eine Webvisualisierung von überall managen. Gerade kleinere und mittlere Gebäude profitieren von der Auslagerung dieser Administrationsaufgaben.