Selbstverständlich sind Ausfälle der einzelnen technischen Komponenten möglich. In Form einer ständigen Fernüberwachung werden die entscheidenden Parameter, wie etwa die Durchflussmenge, der pH-Wert, der sich zwischen 5 und 6,5 bewegen sollte, und natürlich auch die Dosierung der Nährstoffe überwacht. Die Bilanz nach einem Jahr Hainbuchen-Fassade, von Frühjahr 2020 bis Frühjahr 2021: „Wir haben“, so Martin Belz, „alle Vorkehrungen richtig getroffen, um dieses bisher beispiellose Projekt in eine grüne Zukunft zu führen.“
Allein mit überzeugter Technikgläubigkeit sei die allerdings nicht gesichert. „Die Vorkehrungen schließen trotz aller Automatik und Sensorik eine manuelle Betreuung ein, denn die Technik kann den bekannten »Grünen Daumen« nicht ersetzen. Sie gibt keine Garantie auf dauerhaft gesundes Leben. Pflanzen sind Lebewesen. Wir müssen deshalb die Anlage im Turnus begehen, müssen uns vor allem jetzt in der Blütezeit das Blätter- und Knospenwachstum anschauen. Wir hatten im gerade vergangenen April Temperatursprünge von -10 bis +20 °C. Die Technik erfasst das zwar und fährt ihr Programm ab, aber durchfeuchtet der Boden tatsächlich wie gewünscht, steckt irgendwo noch Frost in der Erde, nehmen alle Wurzeln die Nahrung auf oder müssen wir gegensteuern? Sie müssen auch weiterhin mit Ihrer gärtnerischen Erfahrung, mit Ihrem gärtnerischen Know-how die Technik klima- und jahreszeitabhängig nachoptimieren. Sie brauchen den Gärtnerblick für die Vitalität der Pflanze. Dazu beschauen und befühlen wir Blätter, Knospe, Rinde und ziehen unsere Schlüsse.“