Gleichzeitig mit der Befeuchtung findet die Wärmeübertragung statt, das ist energetisch und physikalisch deutlich effektiver als bei einem vorgelagerten Befeuchtungssystem. Da im Wärmeübertrager aufgrund der feuchten Oberfläche eine konstante Nachverdunstung stattfindet, wird der vorbeigeführten Außenluft zudem zusätzlich Wärme entzogen. So erreicht die "Ka2O-Technologie" immer 96 Prozent der Feuchtkugeltemperatur der Abluft, die nahezu vollständig auf die Zuluft übertragen wird. Der komplette Prozess ist dabei unabhängig von der Außentemperatur, sodass sich die Temperatur der Außenluft um bis zu 20 K absenken lässt – sogar, wenn sie 40 °C beträgt.
Ein Standardmodul ist für eine Nennluftmenge von 400 m³/h bei einem Druckverlust von 150 Pa ausgelegt. Mit der maximalen Anzahl eingesetzter Module ist die RLT-Anlage für Luftmengen von bis zu 27.000 m³/h erweiterbar, sodass die Technologie auch für größere Anwendungen attraktiv ist. Durch die modulare Bauweise und die damit verbundene Parallelschaltung bleibt der Druckverlust im Übrigen unabhängig vom Volumenstrom gleichbleibend gering, dadurch arbeiten die Anlagen sehr energieeffizient. Konventionelle Geräte mit Gegenstrom-Wärmeübertragern haben dagegen bei größeren zu kühlenden Raumluftvolumina einen Nachteil: Je größer der Gegenstrom-Wärmeübertrager, desto größer der Kreuzstromanteil, desto höher der Druckverlust, desto mehr sinkt die Wirtschaftlichkeit.
Ein weiterer Vorteil des modularen Aufbaus ist die große Flexibilität, denn die Anlagen können individuell den jeweiligen Projektanforderungen entsprechend zusammengestellt werden. Dabei sind verschiedene Kombinationsvarianten von bis zu zwölf Modulen übereinander und fünf Modultürmen nebeneinander möglich. Das erlaubt die Einbringung und Installation auch bei besonders schwierigen Rahmenbedingungen wie sehr beengten Platzverhältnissen oder Sanierungsvorhaben. Im Wartungsfall sind die Module über entnehmbare Lüftungskanäle und großzügig dimensionierte Revisionsöffnungen frei zugänglich, und aufgrund ihrer geringen Größe lassen sie sich zur Einhaltung der Hygienevorschriften leicht reinigen.
Förderung durch das BAFA
Zusätzliche Attraktivität gewinnt die Technologie der indirekten Verdunstungskühlung im Zuge der Aktualisierung der Richtlinie zur Förderung von Kälte- und Klimaanlagen (Kälte-Klima-Richtlinie) durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Ziel des Programms ist, durch den zunehmenden Einsatz von umweltfreundlichen Kälte- und Klimaanlagen jährliche Einsparungen in Höhe von mindestens 100.000 Tonnen CO2-Äquivalent zu erreichen. Die finanzielle Unterstützung seitens des BAFA soll Immobilienbesitzer und -betreiber dazu anregen, sich für Systeme zu entscheiden, die natürliche Kältemittel nutzen und damit nachhaltig arbeiten. Aufgrund der Neuregelung, die bis Ende 2021 gültig ist, werden nun erstmals auch Technologien zur indirekten Verdunstungskühlung in RLT-Geräten gefördert. Die Höhe der Fördersumme für diese Anlagen ist dabei abhängig von der Kälteleistung.
Bei der Antragstellung ist ein wichtiger Aspekt zu beachten: Die geplante Anlage bzw. die entsprechenden Komponenten dürfen erst nach Vorliegen der offiziellen Bestätigung des BAFA bestellt werden, da sonst kein Förderanspruch besteht. Um Kunden Planungssicherheit zu geben und die Beantragung der Förderung zu erleichtern, hat Nova Ende 2018 die Kälteleistung der Geräte vom TÜV prüfen und zertifizieren lassen. So kann die konkrete Fördersumme einfach und belastbar berechnet werden. Je nach Modell und Leistung der Produkte beträgt der finanzielle Zuschuss hier bis zu knapp 10.000 Euro, sodass die Einsparung auf die Investitionskosten im Durchschnitt bei 10 Prozent liegt.