Primäres Ziel ist, bei Lindner ein motivierendes Klima im Projektteam zu schaffen, um das geballte Fachwissen und die umfassende Erfahrung aller Beteiligten aktiv und vorbehaltsfrei in den Prozess ein-zubringen. Nahezu alle prozessbezogenen Entscheidungen werden schnell und unbürokratisch sofort und direkt vor Ort "per Handschlag" getroffen.
Alle für das Bauen erforderlichen Informationen wie Pläne, Datenblätter, Makro-Terminpläne usw. liegen für die Beteiligten leicht zugänglich auf einem einfach zu bedienenden Projektserver. Unterschiedlichen Informationsständen, zeitraubenden Recherchen und Abstimmungen wird durch tagesaktuelle Pflege vorgebeugt. Das schafft Sicherheit für die Baustellenteams und mehr Raum für die Erfüllung der eigentlichen Aufgaben.
Schriftliche Verzugsanzeigen, Behinderungsanzeigen usw. sind in dieser offenen und lösungsorientierten Struktur nur noch zulässig, nachdem alle sonstigen Problemlösungsprozesse erfolglos waren. Meist ist ohnehin bereits nach wenigen Wochen Bauzeit festzustellen, dass das Team beginnt wesentlich integraler zu denken und wie selbstverständlich auch die Bedürfnisse ihrer Partner in ihre eigene Taktplanung mit einzubeziehen. Des Weiteren reduziert sich die Anzahl der Verzugsanzeigen stark.
Aufgabenorientiertes Planen und Bauen
Bei Lindner hat man bereits vor Jahrzehnten damit begonnen, Schnittstellen zu reduzieren, indem na-hezu alle Produkte im eigenen Unternehmen entwickelt, produziert und anschließend montiert werden. Da die Bedürfnisse einer Baustelle oft widersprüchlich zu den Bedürfnissen eines Produktionsbetriebs sind, lernte man früh, integral zu denken und zu handeln, von der Maschine zur Baustelle und von der Baustelle zur Maschine.
Diese gewachsenen, internen Strukturen und Erfahrungswerte zeigen sich für Lindner als zunehmend vorteilhaft, auch bei der Einführung und Anwendung von Digitalisierungsprozessen. Hier ist wiederum die BIM-Methode zu nennen. Kunden und Partner profitieren inzwischen erheblich von der bei Lindner kompletten Durchgängigkeit von Daten und Prozessen bei der Ausführung ihres Bauvorhabens, insbesondere bei der Umsetzung von komplexen Bauaufgaben mit kurzer Bauzeit.
Dazu arbeitet Lindner mittlerweile in vielen Bereichen in individuell zusammengestellten Projektteams. Dies sind Fachleute unterschiedlicher Disziplinen, die in einem gemeinsamen Raum interdisziplinär und ohne störende Schnittstellen ein gemeinsames Ziel verfolgen – Bauprojekte von der Planung, über die Produktion bis zur Montage qualitativ und terminlich bestmöglich auszuführen.
Um hier nicht aufgrund der damit einhergehenden Komplexität "den Faden zu verlieren", ist es für die Teams unabdingbar, im Sinne übergeordneter Aufgaben und Ziele zu denken und zu handeln. Jeder Arbeitsschritt wird als ein in sich abgeschlossenes Aufgabenpaket gehandhabt. Diese Aufgabenpakete müssen jeweils vordefinierten Mindestkriterien genügen, um während des Projektabwicklungsprozesses (PAP) durch fest definierte Quality Gates in die nächste Phase übergeben werden zu können. Dieser Projektabwicklungsprozess, inklusive der Quality Gates mit den aktuellen Projekten werden in den Projektteams mit dem jeweiligen Status auf sogenannten Multiprojektwänden visualisiert.
Die Merkmale der nach Lean-Kriterien ausgerichteten Projektorganisation:
- Ganzheitliche Betrachtung von Planung und Ausführungsprozessen.
- Fein getaktete Arbeitsorganisation.
- Aufdecken, Vermeiden und Beseitigen von Verschwendungen in der Administration.
- Ausrichtung der Optimierungsbemühungen auf Verbesserung der Gesamtleistung.
- Vorausschauende Prozesssteuerung für einen stetigen Produktionsfluss.