TGA

Lüften ohne lange Leitung

Montag, 13.11.2017

Kontrollierte Wohnraumlüftung sorgt für mehr Wohnkomfort, Feuchteschutz und Energieeffizienz. Das wohnungszentrale "freeAir"-Lüftungssystem von bluMartin kommt ohne Zuluftleitungen und mit in der Regel nur nur 1-2 Außenwandöffnungen pro Wohnung aus. Planungs- und Installationsaufwand werden so erheblich reduziert. Das System mit Energieeffizienz-Bestnote A+ ist für Passivhäuser zertifiziert.

Logo von bluMarin neben einem Haus.
Quelle: bluMartin
Im Wohnpark Burglengenfeld wurden 27 Wohnungen mit dem "freeAir"-Lüftungssystem ausgestattet. Gerade im Wohnungsbau bietet das System zahlreiche Vorteile.

Lüften ohne Zuluftleitungen

Die Anforderungen der EnEV an eine luftdichte Gebäudehülle und die Vorschriften der DIN 1946-6 zum Feuchteschutz machen den Einbau von Lüftungsanlagen sowohl beim Neubau als auch bei der energetischen Sanierung heute nahezu unverzichtbar. Lange Lüftungsleitungen sind dabei ein Kostenfaktor und oft auch ein emotionales Hindernis. Das "freeAir" Lüftungssystem kombiniert das Außenwand-Lüftungsgerät "freeAir" 100 mit dem intelligenten aktiven Überströmer "freeAir plus". Mit diesem innovativen Zwischenwand-Lüfter können Räume ganz ohne Zuluftleitungen an die Wohnraumlüftung angebunden werden.

Das Funktionsprinzip des wohnungszentralen freeAir-Lüftungssystems wird bildlich anhand eines Grundrisses erklärt.
Quelle: bluMartin
Funktionsprinzip des wohnungszentralen "freeAir"-Lüftungssystems.

Einfache Abluft-Lösung

Ablufträume wie Bäder werden direkt an das Außenwand-Lüftungsgerät angeschlossen. Eine zentrale Abluftanlage ist nicht erforderlich. Teure Brandschutzmaßnahmen wie Deckenschotts und deren Wartung entfallen, weil die Lüftung nicht brandabschnittübergreifend angelegt ist. Für eine Wohnung sind je nach Größe in der Regel ein bis zwei Außenwand-Geräte ausreichend.

Bedarfsführung für mehr Komfort

Sowohl der Außenwandlüfter "freeAir 100" als auch der Überströmer "freeAir plus" arbeiten bedarfsgeführt. Das "freeAir 100" verfügt über insgesamt acht Sensoren, u.a. für Luftfeuchtigkeit, CO2 und Temperaturen. Damit wird die Lüftung automatisch und exakt nach dem jeweiligen Bedarf in der Wohneinheit gesteuert. Der intelligente aktive Überströmer "freeAir plus" ergänzt das Außenwandgerät und verfügt über insgesamt drei Sensoren für VOC, Feuchte und Temperatur. Er vergleicht die Luftqualität des jeweils angeschlossenen Raumes (z.B. Schlafzimmer) mit der des Außenluftraumes (z.B. Flur) und sorgt zum richtigen Zeitpunkt für die Weiterleitung der frischen Luft.

Höchste Energieeffizienz

Durch die Anpassung der Luftwechselrate an den tatsächlichen Bedarf kommen die Geräte mit sehr wenig Energie aus. Hinzu kommt die sehr hohe Wärmerückgewinnung des Außenwandgeräts "freeAir 100". Über den Gegenstromwärmetauscher können mehr als 90 Prozent der Wärme zurückgewonnen werden, der Wärmebereitstellungsgrad nach PHI beträgt 87 Prozent. Das Gerät wurde auf Grund seiner hohen Energieeffizienz für Passivhäuser zertifiziert und erhielt nach der EU-Ökodesign-Richtlinie die Bestnote A+. Für Bauherren zahlt sich die hohe Energieeffizienz des "freeAir100" gleich doppelt aus: Sie profitieren nicht nur von niedrigeren Heizkosten, sondern können auch eine bessere KfW-Förderklasse erreichen.

Das Diagramm zeigt den Wärmerückgewinnungsgrad des Lüftungsgeräts
Quelle: bluMartin
Das Lüftungsgerät "freeAir 100" weist ein Verhältnis von 1:30 bis 1:50 von eingesetzter zu zurückgewonnener Energie auf. Mit der kostenfreien Software "freeAir Connect" lassen sich alle Luftparameter und energetischen Daten ganz einfach auswerten.

Planerstimme aus der Praxis

Beim Erweiterungsbau des Münchner Förderzentrums Giesing kam ein weiterer Vorteil des Systems zum Tragen. In zentraler Lage am stark befahrenen Mittleren Ring in München entstanden 31 barrierefreie Appartements für Menschen mit Behinderung.

HLS-Planer Dipl.-Ing. Stephan Lutzenberger sah hier den hohen Schalldämmwert des Lüftungssystems als einen entscheidenden Faktor an. Hinzu kamen erhebliche Einsparungen beim Brandschutz: "Die Möglichkeit, über ein bis zwei Außenwandgeräte eine ganze Wohneinheit zu belüften, ist auch mit Blick auf den Brandschutz ein enormer Vorteil", so Lutzenberger. "Durch den Anschluss der innenliegenden Bäder konnten wir auf eine Abluftanlage mit Deckenschottungen nach DIN 18017-3 verzichten. Eine ebenfalls untersuchte zentrale Be-/Entlüftungsanlage hätte zusätzliche Schächte und eine Vielzahl von K90-Brandschutzklappen erfordert. Bei insgesamt 31 Wohneinheiten bedeutet die Entscheidung für das 'freeAir'-System daher erheblich geringere Investitions- und Wartungskosten."

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