Der Bauhausstil verleiht den Häusern im KfW-Effizienzhaus-Standard 40+ einerseits ein modernes Design mit einer klaren und schnörkellosen Architektur. Andererseits verbindet „The Future House“ mit dem „Bauhaus“ das Ziel, schöne, zweckmäßige und für alle zugängliche Objekte zu schaffen. Das heißt, es geht dabei um das Zusammenführen von Handwerk, Technik, Kunst und Industrie sowie die Auffassung, dass „schön“ ist, was funktioniert. („form follows function“).
Mit neuen Materialien realisierten die Bauhaus-Architekten einst die ersten industrialisierten Wohngebäude für sozial schwächere Menschen. Dies wirkt bei „The Future House“ nach. Zudem besteht dessen geometrische Grund-form aus der erneuerbaren Ressource Holz und kann individuell angepasst werden – sei es durch die Vergrößerung oder Verkleinerung der Nutzfläche oder den Wechsel des Standorts. Mit CIGS-Modulen lässt sich auch eine „aktive Fassade“ erzielen: Die dünnen und leichten Solarzellen (Photovoltaik, PV) besitzen einen röhrenförmigen Absorber. Sie versprechen eine Stromproduktion von rund 150 W/m2 PV-Fläche, unabhängig von der Ausrichtung/Himmelsrichtung.
Smarte Haustechnik
Die Kostenvorteile bei „The Future House“ sind nicht gleichbedeutend mit einer billigen Ausführung, denn die Innenausstattung ist flexibel und smart gestaltet. Für die Installation im mobilen Musterhaus zeichnet der Meisterbe-trieb Elektro Lutz aus Alzenau verantwortlich. Für die Gebäudeautomation kommt ein System von Gira nach KNX-Standard zum Einsatz, in das sich neben der Steuerung von Licht, Jalousie und Heizung viele weitere Anwen-dungen einbinden lassen. Dazu zählen beispielsweise Türkommunikation, Alarmanlagen, Audiosysteme und Lichtsysteme. So können Soundsysteme von Sonos oder Leuchten von Philips Hue integriert werden.
Die Basis für das vernetzte Zuhause ist der Feldbus, ein grünes Kabel, das zusätzlich zur herkömmlichen Stromleitung verlegt wird. Es verbindet die verschiedenen KNX-fähigen Elemente der Haustechnik miteinander. Ergänzt wird das Kabelsystem durch Sensoren, Empfangsgeräte und Bedienelemente wie Schalter, Smartphone und die Steuereinheit Gira G1. Ist alles installiert, können die smarten Geräte miteinander interagieren. Um einen sicheren Fern-zugriff zu gewährleisten, ist das Gira-KNX-System mit dem Modul Gira S1 und dem Sicherheitsstandard KNX Secure kombiniert. S1 kontrolliert, sozusagen als Türsteher, welche Daten von außen auf den Server und das KNX-System zugreifen. Die Kommunikation zwischen dem Sicherheitsmodul und dem Geräteportal läuft verschlüsselt ab. Zusätzlich ist die Verbindung mit sogenannten Zertifikaten abgesichert, die die Daten ausweisen. So erkennt Gira S1, welche Daten in ein Smart Home hereinkommen dürfen. Auf die gleiche Weise können beispielsweise auch die Verbindungen von Sprachassistenten, Smartphone und Fernwartung, Alarmsystem und Türsprechanlage geschützt werden.
Ausblick
Der Trend zu vernetzten Bauten dürfte zunehmen – nicht zuletzt wegen der veränderten Arbeitsbedingungen in der Corona-Krise. Home-Office gehört nun für viele Menschen zum Alltag. Dabei sind nicht nur digitale Tools und Services für die effektive Zusammenarbeit gefragt, sondern auch moderne Einrichtungstechnologien, die ein produktives und gesundes Umfeld schaffen. Ein Blick auf den Markt macht darüber hinaus deutlich: Die Angebote für Smart-Home-Lösungen wandeln sich mehr und mehr von Insellösungen zu ganzheitlich gedachten Konzepten für Neubauten und Sanierungen. Unter anderem Sensoren dienen dazu, auf Umgebungseinflüsse, wie Helligkeit, Temperatur und Luftfeuchtigkeit, passgenau reagieren zu können. Für die Technische Gebäudeausstattung und für größere Bauten von „The Future House“ werden Architekten und Planer hinzugezogen. Das Konzept lässt sich so den jeweils individuellen Anforderungen der Kundschaft anpassen. „The Future House“ vereint mehrere Trends in sich: Smart Building, Ökologie, gesundes Lebensumfeld, nachhaltige und flexible Modulbauweise. Das heißt, dass damit auch Nichtwohngebäude realisierbar sind. Ebenso ist das Flachdach vielseitig nutzbar, zum Beispiel als Terrasse oder PV-Fläche. Fachplaner werden durch die im Konzept mitgedachten Eigenleistungen also nicht obsolet. Die GC-Group plant, ihr Konzept in diesem Jahr bei dem von der Flut betroffenen Walddorf-Kindergarten in Schleiden (Hocheifel) umzusetzen.