TGA

Warum Kooperation bei Smart Buildings essentiell ist

Wago-Experte Christopher Thiele nennt die besten Tipps

Montag, 25.06.2018

Eine ganzheitliche und interdisziplinäre Automationsplanung hilft, den gesamten Planungsprozess effizienter zu gestalten, Kosten zu senken und gezielt auf die Anforderung aus dem Gebäudelebenszyklus vorzubereiten.

Zwei Männer betrachten einen Plan.
Quelle: GettyImages
Integrale Planung ist das simultane Zusammenspiel aller am Bauprozess Beteiligten. Für Wago sind Kooperation und Transparenz die probate Antwort auf die Herausforderungen in der Gebäudeautomation.

Wird heute ein Gebäude geplant, dann meistens auf konventionelle Art und Weise: Fachplaner und Architekten betrachten nur die von ihnen zu planenden Automationsanlagen. Oft favorisieren Sie in sich geschlossene Anlagen, um in der Bauphase Schnittstellen zu Dritten gezielt zu vermeiden. Ziel dieses Ansatzes ist, die Anlagen möglichst schnell, sicher und einfach errichten zu lassen und die eigene Vertragsleistung ohne Abhängigkeiten abzuschließen. Das Problem: Obwohl die Anlagen oft mit Kommunikationstechnik ausgestattet sind, können sie aufgrund der fehlenden Schnittstellenplanung und verschiedener Feldbusprotokolle nur schwer oder sogar keine Informationen austauschen.

Lautet zum Beispiel das Projektziel eines Bauherren, ein Bürogebäude zu errichten, in dem es im Winter warm und im Sommer kühl ist, auf Wunsch das Licht ein- und ausgeschaltet werden kann und der Sonnenschutz eigenständig bedienbar ist, dann wird mit der autarken und anwendungsbezogenen Automation das Projektziel sicher erreicht. Ob sie über den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes betrachtet die wirtschaftlichste Lösung darstellt, ist jedoch fraglich.

Alle Daten für alle Anlagen

Die integrale Planung bietet eine Alternative, denn sie kann Nutzern ohne einen Mehreinsatz in Anlagentechnik viele Vorteile bringen. Solche Schnittstellenbetrachtungen sind automatisiert aber nur darstellbar, wenn allen Teilen der Raum- und Anlagenautomation zur Auswertung auch alle notwendigen Daten zur Verfügung stehen.

Eine autarke Sonnenschutzsteuerung etwa kann lediglich vor einer zu starken Erwärmung der Räume schützen. Die Entscheidung, ob ein Raum aktuell einen Heizbedarf hat und der Eintrag von solarer Energie zur Einsparung von Heizenergie gewünscht ist, kann hingegen nur getroffen werden, wenn die Anforderungen der thermischen Einzelraumregelung in der Sonnenschutzanlage bekannt sind. Hierfür ist eine ganzheitliche Datenauswertung in der Gebäudeautomation unumgänglich.

Durch übergreifende und interdisziplinäre Automationsplanung lässt sich nicht nur Energie sparen, sondern auch die Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden der Nutzer steigern. Durch die Auswertung der Präsenzerkennung der Beleuchtungssteuerung kann eine Sonnenschutzsteuerung auch dahingehend beeinflusst werden, dass eine Tageslichtlenkung für einen Nutzer erfolgt, wenn dieser im Raum ist und daher positiv beeinflusst werden kann. Bei einer Nichtpräsenz wird hingegen die maximale Abschottung von solaren Einträgen ermöglicht.

Umfassende Zusammenarbeit

Aktuell wird angestrebt, die Planung der Gebäude nach dem BIM-Verfahren umzusetzen. Durch den Einsatz von BIM kann im Planungszyklus eine Koordinierung der räumlichen Lage sowie der Austausch von Planungsergebnissen optimiert erfolgen und daher auch einen Mehrwert für die Gebäudeplanung oder sogar den Gebäudebetrieb bieten.

Doch eine Gebäudeautomationsanlage lässt sich auch ohne BIM integral planen. Ein komplexes Gebäude besteht aus vielen einzelnen Komponenten, die von einer Gebäudeautomation wie ein Dirigent gesteuert werden. Das heißt, der Weg zu einer integralen Planung führt nicht über eine autarke und anlagenbezogene, sondern eine gemeinsame und interoperable Automationsplanung der einzelnen Gewerke und Planer.

Wago als kompetenter Partner

Durch den intelligenten, gezielten Einsatz von geeigneten Kommunikationsprotokollen und Feldbussystemen kann eine durchgängige Automation aller Anlagen ermöglicht werden. Da sich ein Projekt am ehesten in den ersten Planungsphasen beeinflussen lässt, muss früh über die Gebäudeautomation gesprochen werden. Wago unterstützt Kunden von Anfang an und über alle Phasen des Lebenszyklus eines Gebäudes hinweg, die optimale Lösung zu finden.

Als erfahrener Partner im Bereich der Gebäudeautomation hilft Wago, offene Schnittstellen in der gewerkeübergreifenden Planung zu erkennen und zu besetzen, so dass am Ende des Projekts eine termin- und kostengerechte Automationslösung entsteht, die alle Anforderungen des Nutzers an eine integrale Gebäudeautomation erfüllen kann, einen energieeffizienten Betrieb gewährleistet und auch für zukünftige Änderungen modular anpassbar ist.

Christopher Thiele
Quelle: Stöhr Fotografie
Christopher Thiele ist im Bereich Projektvertrieb Gebäudetechnik von Wago zuständig für den Bereich Nordost-Deutschland. Er bringt Erfahrung aus mehr als zehn Jahren Fachplanung für technische Gebäudeausrüstung mit und zählt bei Wago zu den Experten für integrale Planung.

Donnerstag, 01.08.2024

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