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Was gut ist, kann bleiben

Donnerstag, 15.08.2024

Die Implementierung von nachhaltigen Baupraktiken, wie sie etwa von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen – DGNB empfohlen sind, ...

Quelle: DGNB

... erfordert eine präzise Materialauswahl und Planung. Der Werkstoff Guss mit seiner Langlebigkeit und Recycelbarkeit spielt dabei eine nicht zu unterschätzende Rolle, wie der folgende Beitrag zeigt.

Obwohl im Kontext der Nachhaltigkeitsbewertung der DGNB ganze Gebäude und nicht die einzelnen Produkte zertifiziert werden, ist die Ökobilanz der Bauprodukte ein wichtiger Faktor. Das Zertifizierungssystem der DGNB – als prominentes Beispiel – nimmt verschiedene Aspekte in den Fokus: von der Herstellung der Bauprodukte über den Betriebsenergieverbrauch bis hin zu Produktwechseln während der gesamten Lebensdauer eines Gebäudes. Auch das Lebensende eines Gebäudes und der darin verbauten Produkte, sei es durch Entsorgung oder Recycling, findet Beachtung. In diesem Kontext ist eine sorgfältige Planung in Bezug auf die Materialauswahl unerlässlich, um den hohen Anforderungen von DGNB-zertifizierten Projekten gerecht zu werden.

Von den bekannten Zertifizierungssystemen verfolgt die DGNB den ganzheitlichsten Ansatz. Hierbei fließen vier große Themenbereiche zu je einem Viertel in die Gesamtbewertung ein: Ökologie, Ökonomie, Soziales sowie Technik-/Prozess- und Standortqualität. Für jeden einzelnen dieser Themenbereiche und in der Gesamtheit wird je ein Erfüllungsgrad in Prozent ermittelt. Er-reichen Gebäude diesen mit 50, 65 oder 80 Prozent, erhalten sie die Auszeichnungen „Silber“, „Gold“ oder „Platin“. Zusätzlich gelten Mindestgrade in den einzelnen Kategorien und Mindestwerte für viele Einzelfragen. Die anvisierte Gebäudeauszeichnung wird meist nur dann erreicht, wenn jedes Detail Bestwerte aufweist.

Schwächen in einem Bereich durch Übererfüllung in einem anderen auszugleichen, ist nur schwer möglich – vor allem dann nicht, wenn das Zertifikat in „Gold“ oder „Platin“ angestrebt wird. So können schon kleine Fehler im Rahmen des Baugeschehens fatale Folgen nach sich ziehen.

Von den bekannten Zertifizierungssystemen verfolgt die DGNB den ganzheitlichsten
Ansatz. Hierbei fließen vier große Themenbereiche zu je einem Viertel in die
Gesamtbewertung ein: Ökologie, Ökonomie, Soziales sowie Technik-/Prozess und
Standortqualität.
Quelle: DGNB
Von den bekannten Zertifizierungssystemen verfolgt die DGNB den ganzheitlichsten Ansatz. Hierbei fließen vier große Themenbereiche zu je einem Viertel in die Gesamtbewertung ein: Ökologie, Ökonomie, Soziales sowie Technik-/Prozess und Standortqualität.

Klimaschutz und Energie als wichtigstes Kriterium

Unter den 29 Kriterien der DGNB für den Neubau ist ENV1.1 „Klimaschutz und Energie“ mit einem Anteil von 10,4 Prozent am Gesamtergebnis am gewichtigsten. Hierbei wird eine Lebenszyklus-Ökobilanz, darunter eine CO2-Bilanz, des Gebäudes gefordert. Die Lebensdauer des Gebäudes wird dabei aus Gründen der Vergleichbarkeit standardmäßig mit 50 Jahren angenommen. Neben dem Energieverbrauch während des Betriebs bezieht sich die Bilanz auch auf CO2-Emissionen aus der Bauphase sowie der Herstellung der eingesetzten Bauprodukte. In der Regel entstehen zwei Drittel der CO2-Belastung im Betrieb und ein Drittel beim Bau – daher ist dies nicht zu vernachlässigen. Daraus ergibt sich: Je energiesparender zukünftige Gebäude werden, desto größer wird der Einfluss des Baus und der Bauprodukte auf die Gebäudeökobilanz.

Berechnung der Ökobilanz

Bauherren sollten daher mit Produkten planen, deren vollständige Ökobilanzen – verifiziert durch ein unabhängiges Institut – vorliegen. Eine solche Environmental Product Declaration (EPD) erhalten Produkte in Deutschland meist durch das Institut Bauen und Umwelt e.V. (IBU). Allerdings sind dabei nicht immer auch Aussagen über den Verbleib der verwendeten Materialien an deren „End of Life“ enthalten, was die Verwendbarkeit der Ökobilanz in Frage stellt.

Stellen die Hersteller der Bauprodukte keine EPDs zur Verfügung, müssen sich Planer und Auditoren von DGNB-Projekten mit Angaben aus Datenbanken behelfen, die generische Ökobilanzen für viele Produktgruppen beinhalten. Es versteht sich von selbst, dass eine herstellerspezifische EPD aber immer aussagekräftiger ist. Einen Mehrwert haben Planer von DGNB-Projekten dann, wenn sie Materialien – etwa Gussrohre eines erfahrenen Spezialisten für gusseiserne Entwässerungssysteme – wählen, für die es komplette und durch IBU verifizierte EPDs gibt. Im „DGNB-Navigator“ sind alle erforderlichen Daten hinterlegt und frei zugänglich.

Weiterführende Informationen: https://whitepaper.pambuilding.de

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