So lässt sich bereits auf Gebäudeebene eine möglichst hohe ökologische Qualität der Energieversorgung erreichen.
Grüner Wasserstoff als edler Energieträger soll gezielt eingesetzt werden. Einen weiteren Beitrag zur effizienten Energienutzung und damit zur Energiewende leistet das Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz KWKG, das Techniken zur effizienten Erzeugung von Strom und Wärme fördert, um durch die gekoppelte Erzeugung Brennstoff und Kohlenstoffdioxid CO2 einzusparen.
Hohe staatliche Förderungen – Vorteil KWK
Die Kraft-Wärme-Kopplung KWK ist die gleichzeitige Gewinnung von elektrischer Energie und nutzbarer Wärme, die in einem gemeinsamen thermodynamischen Prozess entstehen: Die mechanische Energie wird meist unmittelbar in elektrischen Strom umgewandelt und die Wärme wird für Heizzwecke, als Nah- oder Fernwärme oder für Produktionsprozesse genutzt.
Durch gekoppelte Erzeugung von Wärme und Strom können Energiekosten erheblich gesenkt werden. Das BAFA ist der zentrale Ansprechpartner für die Förderung der Heizung als Einzelmaßnahme. Über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) werden die Fördermittel für alle hocheffizienten bzw. erneuerbaren Heizungsarten vergeben.
Die kompakten Energie-Erzeugungsanlagen zur dezentralen Versorgung mit Strom und Wärme sind Blockheizkraftwerke BHKW. Sie arbeiten nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung und nutzen die ihnen zugeführte Primärenergie, z.B. in Form von grünem Wasserstoff, direkt vor Ort je nach Modulgröße bis zu über 90 %.
„Im Vergleich zu getrennter Energieerzeugung in Kraftwerk und Heizkessel sparen Blockheizkraftwerke bei gleicher Leistung nahezu 40 % der erforderlichen Primärenergie“, so schätzt dies Buderus – vor der Entscheidung zu einer Investition in eine Anlage sollte eine genaue Berechnung und Bedarfsanalyse stehen.
Zur zügigen Defossilisierung der Volkswirtschaft, sollte alle verfügbare, effiziente Technik geprüft werden. Erneuerbarer Wasserstoff zählt zur zukünftigen Nutzung zu den hoffnungsvollen „Windows of Opportunity“ – zunächst verbunden mit Investitionen, die langfristig einzahlen in die Begrenzung des Klimawandels.
Innovative Energieversorgungs-Konzepte
Reallabore sind Testräume für Innovation und Regulierung, um unter realen Bedingungen neue Technologien, Produkte, Dienstleistungen und Ansätze zu erproben. Die Ergebnisse solch zeitlich begrenzter Experimentierräume bieten die Grundlage für Integrale Planung – im Wettbewerb um die Zukunft.
„Beim Leuchtturmprojekt in Esslingen arbeiten verschiedene PartnerInnen interdisziplinär zusammen und an den Grundlagen für eine zukunftsfähige Energieversorgung eines klimaneutralen Stadtquartiers“, erläutert der Projektleiter Tobias Nusser, M. Sc.
Zur Erreichung der Ziele des Pariser Klimaabkommens, spielt der Wärmesektor eine wichtige Rolle. Doch führt erst die Koppelung des Energieversorgungskonzepts mit dem Mobilitätsbereich zum besonderen Stellenwert. Lesen Sie dazu mehr im nächsten Teil dieser Artikelreihe – über den Zusammenhang einer langfristigen und nachhaltigen Stadtentwicklung über die Quartiersgrenzen hinaus.
Quellenangaben:
Dr. Katja Walther, Stadt Esslingen am Neckar https://neue-weststadt.de/informationszentrum
Arbeitsgemeinschaft für sparsamen und umweltfreundlichen Energieverbrauch e.V., ASUE
Tyczka Energy GmbH, Gammel Engineering GmbH, Grundlagen der Gastechnik
Bundesministerium für Bildung und Forschung, BMBF
Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e.V., DVGW