Auch die Anforderungen an die technisch-handwerklichen Ausführungsarbeiten im TGA-Bereich wachsen kontinuierlich – Stichworte wie Digitalisierung, BIM oder ökologische Effizienz seien hier beispielhaft genannt. Was unternimmt Rehms, um den Ausbildungsstand seiner Mitarbeiter zu optimieren?
Bereits in der Vergangenheit haben wir uns stets um die Aus- und Weiterbildung unserer Mitarbeiter bemüht. Dabei sehen wir insbesondere die Jugend als Zukunft unseres Unternehmens. Unsere etwa 900 Mitarbeiter werden regelmäßig in unserer hauseigenen Rehms Akademie geschult. Dabei hat unsere Akademie ein ganz klares Ziel: Die Mitarbeiter der Rehms Gruppe sollen für die anspruchsvollen Anforderungen unserer Kunden sensibilisiert und geschult werden. Weil für uns im Praxisalltag nur die jeweils besten Lösungen in Frage kommen, arbeiten wir in der Akademie herstellerunabhängig. Wir bieten unter anderem Arbeitssicherheitsschulungen, Hubarbeitsbühnenschulungen oder Gabelstaplerschulungen an. Und das ist nur ein Bruchteil unseres Angebots. Mit der Rehms Akademie haben wir deshalb ein Leuchtturm-Projekt geschaffen.
Natürlich muss der Ausbildungsstand auch bei allen Rehms Tochterunternehmen gleich sein. Durch unser Intranet können wir Webinare anbieten, an denen dann jeder Mitarbeiter teilnehmen kann. Derzeit entwickeln wir außerdem Einzelseminare für diejenigen Mitarbeiter, die eine höhere Lohnstufe erreichen wollen, die also beispielsweise vom Monteur zum Obermonteur aufsteigen möchten. Wichtig ist mir dabei, dass das Schulungsprogramm auf unsere Mitarbeiter und unseren Bedarf zugeschnitten ist. Also steht eher die Frage im Vordergrund: Welche Unterstützung braucht ein Projektleiter oder Bauleiter, um sein Tagesgeschäft effizient zu erledigen? Ich denke hier an sehr praxisbezogene Unterstützungen, beispielsweise: "Wie lese ich eine Ausführungszeichnung richtig?" oder "Wie erstelle ich ein Aufmaß?". Zudem unterstützen wir unsere Mitarbeiter bei ihrer Weiterbildung durch finanzielle Förderprogramme, wie zum Beispiel Stipendien, bei der Ausbildung zum Meister oder Techniker, Weiterbildung in kaufmännischen Berufen oder auch bei dualen Studiengängen.
Die Zahl der Komplettanbieter für TGA-Dienstleistungen hat sich in den letzten Jahren doch erheblich gesteigert. Bewerten Sie das als einen sich manifestierenden Trend in der Branche? Inwieweit könnte sich dadurch das Bild der TGA-Branche nachhaltig ändern?
Ich persönlich denke, es wird immer Unternehmen geben, die sich auf bestimmte Bereiche spezialisieren. Die Rehms Gruppe entwickelt sich jedoch schon seit mehreren Jahren entgegen diesem Trend: Wir spezialisieren uns nicht, sondern stellen uns bewusst mit einem breit gefächerten Leistungsprofil auf. Dabei sind wir eines der wenigen Unternehmen, die tatsächlich alle Gewerke unter einem Dach vereinen. Wir sind als Rehms Gruppe der Ansprechpartner für alle Bereiche, weil wir uns in allen Gewerken "wohlfühlen". Viele große Unternehmen scheitern in dieser Branche. Mit kleineren, leistungsfähigen Betrieben, die in einer großen Gruppe zu Hause sind, kann man dagegen schnell auf die Marktentwicklungen reagieren. Aus unserer Sicht kann man nur in einer solchen Konstellation auf die individuellen Wünsche der Kunden schnell, flexibel und kompetent reagieren.
Zum Schluss noch eine Frage, die uns als Fachzeitschrift Integrale Planung natürlich interessiert: Was verstehen Sie eigentlich unter dem Begriff "Integrale Planung"?
Unter Integraler Planung verstehe ich Projekte, die trotz ihrer hohen Komplexität ohne große Reibungsverluste ablaufen und dadurch natürlich wirtschaftlich äußerst effizient sind. Dafür müssen Planungsbüros, ausführende Unternehmen und Auftraggeber optimal miteinander kommunizieren, Informationen aktiv untereinander austauschen und dadurch ihre Transparenz erhöhen. Nur so können die notwendigen Synergieeffekte herausgearbeitet werden. Auch mögliche Konflikte untereinander und zwischen den Gewerken können frühzeitig erkannt und bestenfalls sogar komplett vermieden werden.
Dabei hilft uns insbesondere das BIM-System – die technologische Innovation in der Baubranche –, die Zukunft mitzugestalten und damit kosteneffektives Bauen in der TGA-Branche überhaupt erst zu ermöglichen. Dies haben wir übrigens schon frühzeitig erkannt, weshalb unsere Mitarbeiter bereits seit 2014 kontinuierlich in der BIM-Methodik geschult werden. In der Auftragsvergabe war dies oft ein entscheidender Leistungspunkt, der für die Rehms Gruppe sprach.
Herr Rehms, wir danken Ihnen für dieses sehr aufschlussreiche Gespräch!