Zahlreiche Vorträge der digitalBAU widmen sich der Ressourceneffizienz und der Kreislaufwirtschaft im Bausektor.
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Zirkuläres Bauen im digitalen Zeitalter
Sonntag, 21.01.2024
Jährlich müssten allein in Deutschland mehr als 400.000 Wohnungen entstehen. Hinzu kommen eine leistungsfähige Infrastruktur mit Straßen und Wegenetz sowie eine zukunftsfähige und nachhaltige Energieversorgung dieser Wohnungen, neu gebaute Kindergärten und Schulen. Doch ein Neubau bleibt teuer und verschlingt vor dem Hintergrund bedrohlich schwindender Rohstoffvorkommen zusätzliche Ressourcen. Gleichzeitig wird wertvoller Gebäudebestand mit seiner wandlungsfähigen, resilienten Bausubstanz unterschätzt oder vielerorts sogar vernachlässigt. Die digitalBAU 2024, die von 20. bis 22. Februar 2024 in Köln stattfindet, rückt gemeinsam mit Ausstellern und Fachforen das zirkuläre Bauen in den Mittelpunkt – ganz im Sinne eines durchgängigen Wertstoffkreislaufs zur Bestandserhaltung und umfassenden Wiederverwendung von Ressourcen.
Die Einführung eines zirkulären Ansatzes bei Neubau und Revitalisierung wird immer dringlicher. Im Gegensatz zum traditionellen Bauen, bei dem wertvolle Materialien am Ende der Lebensdauer eines Bauwerks einfach entsorgt werden, setzt das zirkuläre Bauen auf die Rückführung von Rohstoffen in den Bauprozess und in das Bauwerk. Begrenzt zur Verfügung stehende Ressourcen und die deutlich spürbaren Auswirkungen des Klimawandels – unter anderem verursacht durch den weltweiten Raubbau an unseren Wertstoffvorkommen – lassen auch kaum andere Lösungsansätze zu.
Wir bauen und leben weit über unsere Verhältnisse
Im Jahr 2023 stand das Ressourcenkonto der Erde bereits am 2. August 2023 auf „Null“– der „Earth Overshoot Day" war mit diesem Datum erreicht. Er markiert seit 50 Jahren den Zeitpunkt, an dem das jährliche Kontingent an nachwachsenden Rohstoffen der Erde bereits aufgebraucht ist. Dieser Tag, ab dem wir bei unserer Erde „auf Pump leben“, rückt im Jahresverlauf immer weiter nach vorn; für dieses Jahr wurde er für den 25. Juli 2024 errechnet.
Als einer der größten Rohstoffverbraucher trägt die Bauwirtschaft hierfür eine große Verantwortung und muss ihre Ressourceneffizienz deutlich erhöhen. So verarbeitet allein sie nach Angaben des Umweltbundesamtes jährlich mehr als 70 Prozent aller in der Bundesrepublik gewonnenen Rohstoffe. Ein ähnliches Bild zeigt sich in der EU: Die ressourcenintensive Baubranche hat beispielsweise im Jahr 2020 insgesamt 37 Prozent des Stahlbedarfs der gesamten EU beansprucht. Erschwerend hinzu kommt, dass die Verfügbarkeit von notwendigen Rohstoffen wie Bausand, Aluminium, Eisenerz oder Gips stetig abnimmt. Bei parallel steigendem Bedarf vom Markt wird es daher immer wichtiger, 1. vorhandene Ressourcen zu schonen und 2. Bauprodukte sowie Rohstoffe umfassend wiederzuverwenden und zu recyceln.
Ein Schwerpunkt der digitalBAU 2024: Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft
Die digitalBAU 2024 gibt zu den drängenden Fragen von Kreislaufwirtschaft, Recycling und Ressourceneffizienz umfassende Antworten. In einer Vielzahl von Vorträgen, Podiumsdiskussionen und auf den Ständen der hochspezialisierten Aussteller wird ein breites Spektrum an digitalen Werkzeugen und Dienstleistungen im Kontext zirkulärer Architektur vorgestellt.
Weiterführende Informationen: https://digital-bau.com/de/