Installation

Baulicher Brandschutz und bezahlbares Wohnen in Einklang gebracht

Freitag, 12.03.2021

Der Einsatz des Pressverbindungssystems „Megapress“ für die dickwandigen Stahlrohre der Steigestränge brachte übrigens noch einen weiteren Zeit- und Kostenvorteil. Pressen statt Schweißen sparte, laut Viega, nicht nur rund 60 Prozent Montagezeit pro Verbindung. Durch den Verzicht, mit offener Flamme zu arbeiten, gab es auch keine Brandrisiken auf der Baustelle und die aufwendigen Brandschutzvorkehrungen entfielen.

Sanitärinstallation mit Komfort

Zu den Herausforderungen der Sanitärinstallation in den 41 Wohngebäuden der neuen „Gartenstadt“ gehörte die platzsparende Installation zugunsten der nutzbaren Fläche unter Einhaltung der dezidierten Vorgaben des baulichen Brandschutzes und der Trinkwasserverordnung. Außerdem waren Komfortmerkmale wie der erhöhte Schallschutz und kurze Ausstoßzeiten für Trinkwasser warm gefordert. Auch hier führten das Brandschutzsystem und die große Brandbreite an Installationslösungen von Viega zu einer abnahmesicheren Rohrleitungsverlegung, die den Erhalt der Trinkwassergüte unterstützte.

Die Kellerverteilung jeder Trinkwasser-Installation wurde aus dem Edelstahlrohrleitungssystem „Sanpress“ mit Verbindern aus Rotguss installiert. Für die Steigeleitungen in den Schächten und als Etagenverteilung verwendeten die Fachhandwerker von Koster das „Raxofix“-Kunststoffrohr. Durch die sehr guten Zeta-Werte der Formteile dieses Rohrleitungssystems konnten die Druckverluste soweit minimiert werden, sodass die Steigeleitungen nur bis maximal 32 mm Außendurchmesser ausgelegt werden mussten. Der Verlauf der Installationsschächte machte viele Leitungsverzüge erforderlich. Das leichte, aber formstabile „Raxofix“-Kunststoffrohr als Pressverbindungssystem mit einem großen Spektrum an Formteilen vereinfachte gerade an diesen Stellen die Montage beträchtlich.

Foto Brandschutz-Abschottung in neuer „Gartenstadt am Falkenberg“, Berlin
Quelle: Viega
Brandschutz-Herausforderung Abschottung: Statt die Kunststoffrohre mit selbst zugerichteten Formteilen aus 500 oder sogar 1.000 mm langen Spezialmineralwollschalen abschotten zu müssen, konnte darauf hier aufgrund abP von Viega verzichtet werden. Es genügt die Rohrdämmung in der Deckendurchführung mit Mineralwolle, beispielsweise Rockwool „800“.

Doch auch aus Sicht des Brandschutzes waren die Leitungsverzüge insbesondere direkt unter der Decke herausfordernd, wie Markus Berger erklärt: „Die meisten am Markt gängigen Brandschutzsysteme verlangen für Kunststoffrohre 500 oder sogar 1.000 mm lange Spezialmineralwollschalen. Diese Schalen sind aufgrund ihres hohen Raumgewichtes zwar formstabil, aber es lassen sich daraus kaum Formteile oder Leitungsverzüge herstellen. Hinzu kommt, dass diese handwerklich zu erstellenden Formteile keine Spalten haben dürfen, da sie Teil der brandschutznotwendigen Dämmung sind. Wird hier nicht genau gearbeitet, gibt es oft am Ende ein Problem mit der Abnahme“, weiß der Fachplaner und Sachverständige für vorbeugenden Brandschutz aus jahrelanger Erfahrung zu berichten.

Das ausführende Unternehmen Koster konnte dieses Risiko ausschalten. Denn mit dem Prüfzeugnis abP P-2400/003/15-MPA BS hat Viega unter anderem für das Rohrleitungssystem „Raxofix“ den Brandschutznachweis über 90 Minuten erbracht. Bei dem muss das Kunststoffrohr bis 32 mm Außendurchmesser mit einer normalen Steinwolldämmschale nur in der Decke und nur in Deckenstärke abgeschottet werden. Somit waren die Formteile oder Verzüge unterhalb und oberhalb des Deckendurchbruchs nicht mehr gesondert mit kosten- und arbeitsintensiven Brandschutzdämmungen zu verkleiden.

Schachtinstallation mit Fremdsystemen

Außer den Versorgungsleitungen für Heizung und Trinkwasser verlaufen in den Schächten der neuen Berliner Gebäudesiedlung auch Abwasserrohre und WC-Abluftleitungen. „Die Mindestabstände zwischen den verschiedenen Rohrleitungssystemen mit ihren spezifischen Abschottungen müssen je nach Verwendbarkeitsnachweis bis zu 200 mm betragen. Das kostet natürlich viel Platz“, nennt Markus Berger eine weitere, manchmal ignorierte Vorgabe des baulichen Brandschutzes. Deshalb hat Viega in den Brandschutzprüfungen der eigenen Rohrleitungssysteme den Nullabstand zu den gängigsten Fremdsystemen eingeschlossen. Somit spielten Mindestabstände in den Schächten der „Gartenstadt“-Siedlung keine Rolle mehr und die Bauräume konnten möglichst kompakt geplant werden.

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