Klimaneutrales Stadtquartier als Ziel
Die „Neue Weststadt“ wurde als eines von sechs Leuchtturmprojekten aus mehr als 60 Mitbewerbern in Deutschland ausgewählt. Auf Quartiersebene werden Wege gesucht, wie bis zum Jahr 2050 das Ziel eines klimaneutralen Gebäudebestands erreicht werden kann.
Solares Bauen / Energieeffiziente Stadt
Die Förderinitiative ist Teil des 6. Energieforschungsprogramms der Bundesregierung im Bereich innovativer Energietechnologien – die Voraussetzungen dafür schafft, dass der Umbau der Energieversorgung in Deutschland umweltschonend, sicher und kostengünstig gestaltet werden kann.
Der Titel steht plakativ für den gesamten Bereich des energieoptimierten Bauens, Sanierens und Betreibens von Gebäuden und Energieinfrastrukturen in Quartieren und umfasst alle Aspekte der Erhöhung der Energieeffizienz, der Integration erneuerbarer Energien und der Energieoptimierung u. a. durch intelligente Sektorkopplung.
Die ressortübergreifende Initiative ist ein Beitrag der Energieforschung zur Umsetzung der Bekanntmachung "Leitinitiative Zukunftsstadt" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Zugleich wird hiermit die neue "Hightech-Strategie" der Bundesregierung umgesetzt. Ihr Ziel ist es, die Kräfte von Wissenschaft, Wirtschaft, Gesellschaft und Politik noch stärker zu bündeln und die daraus erwachsenden Synergien für höhere Wettbewerbsfähigkeit und nachhaltigen Wohlstand zu nutzen. Gleichzeitig unterstützt die Bekanntmachung die Umsetzung der Energieeffizienzstrategie Gebäude (ESG) im Rahmen des Nationalen Aktionsplans Energieeffizienz der Bundesregierung (NAPE). Die in dieser Bekanntmachung aufgeführten Förderthemen basieren auf den "Expertenempfehlungen des Forschungsnetzwerks Energie in Gebäuden und Quartieren" und der "Forschungs- und Innovationsagenda (FINA)" der "Nationalen Plattform Zukunftsstadt (NPZ)"
Energieeffizienz und Wirtschaftlichkeit spielen auch beim Bau der Gebäudeblöcke eine große Rolle, was sich beispielsweise in der hohen wärmeschutztechnischen Qualität der Gebäudehüllen zeigt. Bereits auf Blockebene sollen so weit wie möglich erneuerbare Energien zur Eigenversorgung genutzt werden.
Kopplung der Sektoren Strom, Wärme, Kälte und Mobilität
Innovative Ideen gibt es auch beim Thema Mobilität: Hier ist geplant, Schnittstellen zwischen der stationären Energieinfrastruktur und der Mobilität im Quartier durch das Angebot von Ladestationen zu nutzen und die Lade- und Buchungstechnik der Fahrzeuge für einen netzdienlichen Betrieb zu verbinden.
Um den „grünen Wasserstoff“ auch Nutzungspfaden außerhalb des Quartiers zuführen zu können, werden in der „Neuen Weststadt“ eine Einspeisestation in das Erdgasnetz, eine H2-Abfüllstation sowie eine H2-Tankstelle auf dem bisherigen Gelände der Stadtwerke Esslingen errichtet. In der zweiten Ausbaustufe können einzelne Fahrzeuge an einer H2-Tankstelle betankt werden. Mögliche Abnehmer sind Brennstoffzellen-Fahrzeuge von Privatleuten, von Flottenbetreibern wie z.B. Mobility-Sharing-Anbieter, Kommunale Fahrzeuge oder von Unternehmen mit eigenem Fahrzeugpool.
Kooperation mit dem Öffentlichen Personennahverkehr
Für die dezentrale Vermarktung von Energie werden neue Lösungsansätze und Vermarktungsoptionen entwickelt. Es ist geplant, die Versorgungssysteme über ein intelligentes Stromnetz "Smart Grid" übergreifend digital miteinander zu verbinden. In verschiedenen Anwendungen sollen neue Stromspeichertechnologien erprobt und das Potenzial für eine gekoppelte Nutzung bewertet werden.
Auch eine Kooperation mit dem ÖPNV ist vorgesehen: Im Überfluss erzeugter lokaler Ökostrom soll in das Gleichstrom-Oberleitungsnetz eingespeist werden, das in Esslingen oberleitungsgebundene Elektrobusse nutzen. Zusätzlich sollen eine vorübergehende bidirektionale Verwendung der Antriebsbatterien in den Bussen zur Stromnetzstabilisierung untersucht und alte Batterien am Ende ihrer Lebensdauer einer SecondLife-Nachverwendung zugeführt werden.