Verzicht auf Schalter und Kabel
"Wireless IQ" bedeutet auch, auf den traditionellen Lichtschalter samt Kabel verzichten zu können – die Befreiung von starren Elektroinstallationen macht Organisationsveränderungen oder Umnutzungen einfacher sowie preiswerter. Und weil Mitarbeiter so einfach wie komfortabel übersteuern können, erfreut sich "Wireless IQ" in Esslingen einer sehr hohen Akzeptanz. Sicherlich auch, weil die Leuchtenschaltung so gut wie keine Latenz aufweist – schließlich möchte niemand einen dunklen Bereich betreten, nicht im Treppenhaus und auch nicht in Fluren. Ganz schalterfrei ist das Gebäude freilich nicht. In Besprechungsräumen dienen sie dazu, unterschiedliche, nutzungs- und präsentationsbezogene Lichtszenarien abzurufen. Aber selbst diese Schalter basieren auf den Funkstandard Zigbee und benötigen keine fixe Elektroinstallation.
Analogie zum architektonischen Prinzip
Nicht nur Energieeffizienz, Komfort, Flexibilität und die einfache Steuerungstechnik überzeugten die Architekten und den Bauherren von den Nimbus-LED-Leuchten. "Der formale Aspekt war uns auch wichtig. Erstens passen die flachen Leuchten bestens zu unserem Schichtenprinzip und zweitens konnten wir die Designsprache durch das ganze Haus konsistent halten", erklärt Katrin Kussina von fritzen 28. Das architektonische Konzept gehorcht dem Prinzip der horizontalen Schichtung, jeder Geschoss-Grundriss ist anders geformt, rückt mal ein, kragt an anderer Stelle aus. "Das ist eine Analogie zu den Weinbergen nebenan", ergänzt Hansjörg Schwarz von fritzen 28. Es ist ein munteres, amorphes Verfließen der Etagen zueinander, nur nach Osten zu einer künftigen Platzsituation hin beruhigt sich die Bewegung, sonst "liegen keine Punkte direkt übereinander".
Einladende Geste
Noch etwas kennzeichnet die Hülle des gestreckten Baus: Sie ist auf hohe Transparenz ausgelegt. Zwischen den weißen Bändern der mächtigen Etagendecken findet sich fast ausschließlich Glas – getreu dem Verlangen des Bauherren nach einem kommunikativen, offenen Haus. Schließlich handelt es sich nicht um ein klassisches Verwaltungsgebäude des Arbeitgeber-Verbandes der Metallindustrie. Zwar befinden sich auch Büros hinter gläsernen Trennwänden, doch im Grunde dient das Gebäude als Forum für Veranstaltungen, bietet den Verbandsmitgliedern Räume für Meetings, für Beratung, für Events.
Daher auch der große Luftraum, der alle Ebenen durchbricht, diese mit einer breiten Treppe verbindet und eine große, einladende Geste darstellt. Von hier aus führt der Weg in den großen Konferenzraum im Erdgeschoss, in die kleineren, multimedial ausgerüsteten Besprechungsräume darüber oder in die verschiedenen Büros. An jeder Stelle lässt sich dabei die Struktur des Skelettbaus ablesen, entstehen jeweils andere Sichtbezüge nach innen und nach außen.