BIM

Digitalisierung: Baden-Württemberg setzt auf Standards

Dienstag, 11.07.2017

Baden-Württemberg hat sich im Rahmen der diesjährigen Wirtschaftsministerkonferenz mit drei Initiativen zum Schwerpunktthema "Digitalisierung" erfolgreich eingebracht. Dabei war ein zentrales Anliegen, die Standardisierung stärker voran zu treiben.

"Damit die Chancen der Digitalisierung in den verschiedenen Branchen auch genutzt werden können, brauchen wir klare und verlässliche Standards. Standardisierungsprozesse auf europäischer und internationaler Ebene müssen koordiniert werden. Bund und Länder sollten sich daran aktiv beteiligen", so Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut am Freitag 30. Juni 2017.

"Für die Baubranche ist die Digitalisierung eine große Chance – eine Chance für mehr Transparenz, Effizienz und Planungssicherheit. Die Bauwirtschaft ist eine Schlüsselbranche der deutschen Wirtschaft – wir dürfen den Anschluss hier auf keinen Fall verpassen", sagte Hoffmeister-Kraut im Anschluss an die einstimmige Fassung eines von ihr eingebrachten Beschlussvorschlags, mit dem sich die WMK erstmalig mit diesem Thema befasste.

Zentrales Schlagwort im Zusammenhang mit der Digitalisierung von Planung, Bauausführung und Bauwerksbetrieb ist Building Information Modeling (BIM), eine kooperative Arbeitsmethodik, mit der auf der Grundlage digitaler Modelle eines Bauwerks die für seinen Lebenszyklus relevanten Informationen und Daten konsistent erfasst, verwaltet und in einer transparenten Kommunikation zwischen den Beteiligten ausgetauscht oder für die weitere Bearbeitung übergeben werden (Definition der planen-bauen 4.0 Gesellschaft zur Digitalisierung des Planens, Bauens und Betreibens mbH).

Die Grafik zeigt das Wort
Quelle: adiruch na chiangmai / https://de.fotolia.com/

Hoffmeister-Kraut: "BIM bedeutet Kooperation und Interdisziplinarität und eröffnet als ganzheitlicher Ansatz neue Potentiale für ein intelligentes und ressourcenschonendes Bauen."

Die digitale Transformation bedeute gleichzeitig eine enorme Herausforderung insbesondere für die kleinen und mittleren Akteure in der mittelständisch geprägten Baubranche. "Die digitale Transformation von Planung, dem Bau und dem Betrieb von Bauwerken ist ein sehr umfangreiches und komplexes Unterfangen. Es bedarf klarer Regeln und Standards sowie eine an den digitalen Möglichkeiten orientierte Weiterentwicklung des Aus- und Weiterbildungsangebots. Um die Branche hierbei angemessen zu unterstützen, müssen Bund und Länder zusammenarbeiten. Mit dem heute gefassten Beschluss haben wir die Diskussion darüber, wie diese Zusammenarbeit aussehen könnte, gestartet", so die Wirtschaftsministerin.

Auf Initiative des Landes Baden-Württemberg fasste die WMK zudem einstimmig einen Beschluss, sich verstärkt der Themenstellung zu widmen, wie sektorübergreifende Wertschöpfungsnetzwerke in Deutschland durch die Digitalisierung gestärkt und beschleunigt werden können.

"Damit haben wir die Diskussion in der WMK darüber eröffnet, mit welcher Strategie der deutsche Transformationsprozess hin zu einer digitalisierten Wirtschaft vollzogen werden soll und wie die Bundesrepublik im internationalen Vergleich hier positioniert ist. Hierzu gehören Aktivitäten zur nationalen und internationalen Koordination im Bereich der Normung und Standardisierung, aber auch zur Verbesserung der Sicherheit in der Datenkommunikation."

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